Ach, es ist ein Kreuz dieser Tage. Haste Fuhrpark, haste Sorgen. Drei Zweiräder stehen in der Garage und keines ist einwandfrei fahrbereit. Die Enduro hat Wasser im Tank. Nach der letzten Ausfahrt war es ziemlich eindeutig. Je ruppiger das Gelände, desto eher geht der Hobel aus. Zum Anfang der Tour ging es über 80 km auf der Autobahn problemlos. Dann auf einer kleineren Brandenburger Landstrasse ging sie das erste Mal aus. Über Feld- und Waldwege hinter Alt-Ruppin dann zweimal innerhalb von 3 Kilometern. Dann nach mehreren Kilometern Kopfsteinpflaster wieder. Und der Heimweg über die Bundesstrasse und die Autobahn ging wieder klaglos. Also je mehr die Maschine durchgeschüttelt wird, desto mehr vermischt sich das Wasser mit dem Benzin und wird angesaugt. Wenn die Maschine wieder ein paar Minuten steht trennen sich die Flüssigkeiten wieder und ich kann wieder losfahren. Jetzt muss ich mir nur überlegen, an welcher Stelle ich am besten das Benzin ablasse. Rück- und Vorlaufschlauch sind ja oberhalb des Tanks, dann sollte ich eher am tiefsten Punkt der Kraftstoffleitung ansetzen. Hat einer von Euch das schon gemacht? Die Vespa habe ich am Samstag gewaschen. Am Montag früh startete sie gar nicht. Heute abend dann probierte ich es nochmal. Linken Bremshebel gezogen, E-Starter gedrückt, nix. Rechten Bremshebel gezogen, E-Starter gedrückt, angesprungen. Kleine Runde gefahren, nach Halt an der Tanke ging es auch mit dem rechten Bremshebel nicht mehr. Dann beide Bremshebel gezogen, ging wieder. Komischerweise geht auch das Bremslicht nur dann, wenn der rechte Bremshebel gezogen ist. Beim linken Bremshebel tut sich nichts. Aber egal, fährt erstmal. Die Vespa der Gattin würde fahren, das online bestellte Fuffi-Kennzeichen ist aber immer noch nicht eingetroffen, so daß sie auf der Strafbank sitzen muss. Also die Vespa, nicht die Gattin. Zu guter Letzt macht mir das Nolan n-com B5. Zum einen klappt der Radioempfang in den seltensten Fällen. Das Radio stellt man über die App ein, aber das geht seit fast einer Woche nicht mehr. Wähle ich in der App die Funktion “Radio”, dann quittiert die App das mit einem motivationslosen Hupton, aber das Radio geht nicht an. Der Neustart des n-com sowie der App brachte zunächst Abhilfe, geht jetzt aber auch nicht mehr. Keine Ahnung, ob ein Firmware-Update helfen würde, das ist leider nur am PC durchzuführen und ich wohne in einem reinen Mac-Haushalt. Statt des Radios höre ich dann des öfteren MP3’s, aber bei deren Wiedergabe unterbricht das n-com die Wiedergabe zunächst kleine Sekundenbruchteile, mit der Zeit legt sich das Phänomen allerdings wieder. Was auch immer da los ist. Summa summarum: es könnte besser laufen. Grummel!
Tag: BMW F650 GS
So langsam werde ich richtig warm mit unseren polnischen Nachbarn. Auf meiner Geburtstagsrunde diese Woche nahm ich mir das Gebiet südlich des Grenzübergangs Hohenwutzen vor. Wo auf der deutschen Seite Deiche und Flutwiesen den Besucher vom Oderlauf trennen, kann man auf der polnischen Seite direkt am Wasser entlang fahren. Neben dem schönen Strassenverlauf ist dort keine Sau unterwegs und man kann es relativ entspannt fliegen lassen. Großartig.
Bei Stare Łysogórki bog ich ab Richtung Moryń durch den Wald, auf der Karte sah es nach einer normal ausgebauten Landstrasse aus, in Realität war es ein schmales Sträßchen durch relativ unberührte Natur. Vor Moryń öffnete sich die Landschaft wieder und die Straße verlief wieder gerade. Die Ortschaft Moryń liegt am See Jezioro Morzycko, das Seeufer war neu ausgebaut mit Spazierwegen und einem Badestrand, das nächste Mal packe ich die Badehose ein.
Von dort aus ging es über fast durchgehend neu ausgebaute Landstraßen zurück Richtung Cedynia und der mir bekannten Strecke Richtung Bielinek. Im Gegensatz zum deutschen Straßenbauingenieur versucht der polnische vor dem Straßenbau nicht erst das Gelände zu nivellieren, sondern asphaltiert das Gelände einfach so, wie es liegt. Das führt zu einer netten Berg- und Talbahn, die zu fahren richtig Laune machte!
Hinter Bielinek führ ich statt über Krajnik Górny den Bergrücken runter Richtung Oder nach Zaton Dolna und konnte auf dem Weg bergab einen wunderschönen Blick über den deutschen Oderbruch geniessen.
Über Schwedt und Angermünde nahm ich dann den Weg nach Altkünkendorf zum Werbellinsee und danach nach Hause. Dort war ich schon wieder genervt von den fünf Autos, die vor mir rumgurkten und mir die freie Fahrt vermiesten. Das war in Polen deutlich leerer. Und eine Enduro ist abseits neu geteerter Strassen auch das zu empfehlende Fahrzeug, benötigt man hier des öfteren mehr Federweg. Hier war ich nicht zum letzten Mal, tolles Revier!
Es ist fast immer das gleiche, wenn ich Fremdmoppeds fahre wie heute die R1100 GS hier oben. Ich steige von Ihnen ab, finde sie meistens toll, steige wieder auf meins auf und merke, daß es eigentlich perfekt für mich ist. Wenn es 25 PS mehr hätte, würde ich auch nicht auf den Gedanken, meine F650 GS gegen ein anderes Mopped zu tauschen.
Natürlich habe ich auch wie Ihr alle die Artikel über die neue KTM 1190 Adventure in der Motorradpresse gelesen. Und wie ihr war ich auch sehr beeindruckt von den Leistungswerten und dem Technikfeuerwerk, daß KTM da aufgestellt hat. Jedoch, optisch mochte mir sie nicht wirklich gefallen. Die Frontpartie wirkte irgendwie komisch auf mich, hochgezogen, etwas zu üppig.
Diese Woche konnte ich sie mir per Zufall in natura anschauen, da KTM freundlicherweise auf dem Züricher Flughafen einen Promotionstand mit den aktuellen Modellen aufgebaut hatte. Und was soll ich sagen? Alle Fotos, die ich bislang über die Maschine gesehen hatte, werden ihr nicht gerecht. Auch die von mir kritisierten Punkte. Sie ist wirklich ein sehr schönes Zweirad, wirkt erstaunlich zierlich bis auf den etwas breiter bauenden Tank und Frontaufbau wirkte sie optisch fast schmaler aus meine BMW F650GS. Und man hat eine sehr gute Sitzposition auf ihr (auch dank der verstellbaren Sitzbank), im Gegensatz zur BMW F800 GS musste ich hier keine Ballerinafüsschen machen, um den Boden zu ereichen. Auch im Vergleich zur bereits gefahrenen Triumph Tiger Explorer macht die KTM 1190 Adventure den etwas drahtigeren Eindruck – sie wiegt auch schliesslich 50kg weniger.
Verbunden mit diesen optischen Eindrücken sind die technischen Eckdaten der KTM noch beeindruckender: 150 PS beschleunigen 220 kg durch die Gegend. Ich bin dann mal weg, bei meinem KTM-Händler schon mal ne Probefahrt anfragen!