Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Bildband

Nach dem Wheels & Waves ist vor dem Wheels & Waves

Der Berliner Fotograf und Zweiventilboxerfahrer Jo Fischer hat das Wheels & Waves in den letzten beiden Jahren fotografisch mit seiner Leica festgehalten. Für ihn typisch ist die kontrast- und ausdrucksstarke Schwarz-Weiss-Fotografie, mit der er auf 140 Seiten eines der führenden Happenings der Motorradkultur unserer Tage dokumentiert hat.

wheels and waves jo fischer photography

Angelegt auf DIN A4 quer, ausgeführt im Offsetdruck, hardcover-gebunden ist der Bildband nun in einer Kleinauflage von 500 Stück verfügbar. Zu beziehen ab dem 15.02.2015 für 49,00 €, Vorbestellungen sind schon jetzt unter http://jofischer.com/shop möglich, dafür gibts auch noch eine Handsignatur dazu.

Der Chopper – Die wahre Geschichte

Egal ob man Motorräder liebt oder sie lieber mit Steinen bewerfen würde wenn sie an einem vorbeidonnern – die Geschichte des Choppers sollte man kennen. Denn die Geschichte des Choppers ist die Geschichte der Popkultur.

Paul d’Orléans macht keine halben Sachen. Auch wenn die Chopperkultur in den 60ern und 70ern ihren Höhepunkt hatte, fängt er in seinem Buch „Der Chopper – Die wahre Geschichte“ bei den Anfängen des Motorradbaus um 1900 an. Eigentlich beschreibt er hier die Wiege der Customkultur, als viele Motorradfahrer Anfang der 1920er Jahre begannen, ihre Maschinen umzubauen, damals nannte man das Specials.

The Story of the Chopper—As Told by the Vintagent from Gestalten on Vimeo.

Ob Weltwirtschaftskrise, die Jugendbewegungen der 1960er, Rockerbanden, amerikanische Folk Art, die konservative Presse oder die Rückkehr der Alten Schule – der Chopper hat mit all dem zu tun. Auf 290 Seiten wird dies in sieben detailreichen Kapiteln und mit einer Vielzahl historischer und zeitgenössischer Fotografien vermittelt.

Natürlich bekommt auch die Chopper-Ikone schlechthin ihren würdigen Platz: die „Captain America“ aus dem Film Easy Rider. Die Maschine wurde vor einigen Wochen für 1,35 Millionen US-Dollar an einen anonymen Bieter versteigert. Den Film habe ich tatsächlich letzte Woche das erste Mal gesehen, parallel zur Lektüre des Buches. Die „epochale Bedeutung“ des Films erschliesst sich aus heutiger Zeit sehr viel weniger als 1969, stilprägend war die Captain America aber auf jeden Fall. Und hat Harley-Davidson den Arsch gerettet, deren Verkaufszahlen 1968 am absoluten Tiefpunkt angelangt waren. Dabei war Harley-Davidson nicht vom Filmvorhaben begeistert und stellte daher keine Filmmotorräder zur Verfügung.

Die Anmerkung der Herausgeber, daß im Sinne einer umfassenden Dokumentation auch Bildmaterial von nicht optimaler Druckqualität verwandt wurde, mutet fast niedlich an. Das Buch ist eine ungleich komplette Dokumentation einer der prägendsten Motorradkulturen. Und eine 62er FL-Panhead hat heute auch Patina, dementsprechend dürfen die historischen Bilder heute auch eine haben.

Am Buch mitgewirkt hat übrigens auch Maximilian Funk, der Paul d’Orleans in der Recherche von Kontakten und Bildern unterstützte.

Zu bestellen ist das Buch beim Gestalten Verlag in deutsch oder englisch für 49,90 €.

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