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Schlagwort: Alpen

Routenplanung Alpenblitz – Tag 2

Und weiter geht es mit der Tourenplanung für den Alpenblitz im Sommer. Die Route für Tag 1 hatte ich Euch vorgestern vorgestellt, deren Tagesziel Sölden war. Das wird dann für mich das erste Mal, daß ich im Sommer in Sölden sein werde, früher kannte ich den Ort nur mit dem Snowboard im Gepäck. Wir werden auf jeden früh starten müssen, auch wenn die Route für Tag 2 ungefähr 70 km kürzer ist als die an Tag 1 haben wir dennoch zwei der höchsten Alpenpässe Italiens vor der Brust.

Zum Aufwärmen erwartet uns kurz hinter Sölden das Timmelsjoch (2474 m), welches uns nach Italien bringt. Über St. Leonhard in Passeier und Meran lassen wir es rollen bis Prad, wo wir dann links abbiegen werden um die Westrampe des Stilfser Jochs (2757 m) in Angriff nehmen werden.

StilfserJochStrasse2008

Wenn es einen Fixpunkt bei der Planung gab, dann ist es dieser. Ich habe zu viele Berichte gelesen und Videos gesehen, jetzt ist es an der Zeit, diesen Pass selber unter die Räder zu nehmen.

Auf der Ostrampe geht es dann wieder runter vom Stilfser Joch, ich überlege noch, ob wir dem angrenzenden Umbrailpass (2.501 m) einen kleinen Besuch abstatten oder gleich weiter Richtung Bormio fahren. Denn hinter Bormio erwartet uns gleich das nächste Highlight, der Gaviapass (2.618 m) – der hat sogar eine eigene Facebookseite, der Angeber.

Alpenblitz Tag 2

Nach diesem Höhenrausch können wir uns auf den 60 km im Tal zwischen Ponte di Legno und Breno etwas entspannen. Der letzte Pass des Tages ist dann der Passo di Croce Domini (1.892 m), der uns zum Idrosee bringt. Von dort aus fahren wir über Ledro runter zum Gardasee, um dann in Riva del Garda unser Nachtlager aufzuschlagen. Für die 360 km dieser Tagesetappe werden wir ca. 7,5 Stunden im Sattel sitzen. Denke mal, daß wir in der Nacht alle gut schlafen werden!

Routenplanung Alpenblitz – Tag 1

Seit zwei Wochen gehe ich nun mit der Alpentour schwanger und so langsam nimmt sie konkrete Formen an. Am schwersten war es sich von dem Gedanken zu lösen, alle Alpenpässe auf der Liste in einer Tour zu fahren. Dazu sind es einfach zu viele und gehetzt durch die Alpen zu ballern, nur um noch einen Pass mehr zu schaffen ist ja auch nicht der Sinn von Urlaub. Dazu kommt auch, daß ich noch kein Gefühl habe für Tageskilometerleistungen in den Alpen. Meine bisherige Touren fuhr ich ja maximal in Mittelgebirgen, die 1.000 Höhenmeter habe ich bislang nur auf dem Ještěd in Tschechien geknackt. Auf den Flachlandtouren waren bis zu 500km Tagesfahrleistung drin, in den Alpen wird das aber anders aussehen.

Also habe ich die Menschen gefragt, die schon mal in den Alpen unterwegs waren. Sven Wedemeyer schickte mir als Appetizer gaaaaanz schlimme Bilder wie die hier vom Flüelapass und vom Stilfser Joch, verbunden mit der Empfehlung, eher die Schweizer Alpenpässe zu fahren.

fluela
stelvio

Mein Riesengebirgstour-Wingman Thomas warf eher die italienischen Pässe im Trentino und Südtirol in die Waagschale. Wie neulich schon berichtet, habe ich die einzelnen Ziele erstmal auf einer Karte markiert, um dann die ideale Route drumrum zu bauen. Mittlerweile ist da eine halbwegs belastbare Planung für die vier Tage herausgekommen.

Die Anfahrt nach München würde ich gerne mit dem Autozug machen aber Berlin-Wannsee. Leider ist noch nicht klar, ob in 2014 die Verbindung Berlin-München mit dem Autozug überhaupt angeboten wird, die Website der Bahn hüllt sich da noch in Schweigen. Der Vorteil wäre die etwas entspanntere Anreise nach München, so richtig Lust auf 6 Stunden Autobahn schrubben habe ich nicht wirklich. Und mit 200 € (Frühbucherpreis) halten sich die Kosten auch im Rahmen, verglichen mit den ca. 100 € Spritkosten, die ich für Hin- und Rückfahrt mit dem Mopped auf der Uhr hätte.

Mit den Autozug käme ich dann morgens um 07:30 in München an und würde dann meine designierten Tourmitfahrer Thomas und Sebastian in München einsammeln. Die Anfahrt Richtung Alpen würden wir dann über den Kesselberg und Garmisch-Partenkirchen in Angriff nehmen. Den Fernpass lassen wir links liegen um ab Bichlach den Namlospass Richtung Stanzach zu nehmen – ebenfalls eine Wedemeyersche Empfehlung.

Über den Hochtannbergpass geht es dann in den Bregenzerwald, vorbei an Schoppernau, wo ich als 3-Jähriger Zwerg das Skifahren lernte. Anschließend führt uns das Faschinajoch nach Bludenz. Durchs Montafon nähern wir uns über Gaschurn dem Höhepunkt des ersten Tages, der Silvretta Hochalpenstraße. Die westliche Anfahrt bringt uns mit 32 Kehren über 15 Kilometer bis zur Bielerhöhe bzw. bis zum Silvretta-Stausee. Über Galtür und Ischgl erreichen wir dann wieder das Pitztal, welches wir nach wenigen Kilometern wieder verlassen um das Ötztal hoch bis Sölden zu fahren, das Ziel des ersten Tages. Mit 430 Kilometern wird das die längste Tagesetappe sein, wobei die ca. 100 km von München bis Garmisch-Partenkirchen eher dem lockeren Einrollen dienen werden.

Tourenplanung in den Alpen oder das Kreuz mit den Routenplanern

Die „Operation Alpenblitz“ nimmt langsam Formen an und ich plane mich durch Österreichs und Italiens Alpenpässe, um möglichst viele in drei bis vier Tage zu packen. Bislang habe ich dafür immer Google Maps genutzt, aber aktuell ärgere ich mich mehr über Google Maps als daß es mir nützlich wäre.

Mit der neuen Version von Google Maps kann man lediglich eine Route mit nicht mehr als sieben Wegpunkten planen. Mehr Eingabefelder gibt es nicht. Früher waren fast beliebig viele Wegpunkte möglich, an Grenzen bin ich da bisher nie gestossen.

Was mich aber noch mehr ärgert sind unerklärliche Navigationsfehler. Versucht zum Beispiel mal in Google Maps eine Route von Sölden nach St. Leonhard in Passeier zu planen. Über das Timmelsjoch sind das knapp 50km. Was aber macht Google Maps? Schickt einen über den Brenner auf einer mehr als 200 km längeren Route:

Google Maps

Alle anderen Routenplaner wie Bing Maps oder Here.com sind sich einig, bei denen ist das Timmelsjoch befahrbar:

Route von Sölden  Österreich nach St. Leonhard in Passeier  Tr.A.A.  Italien   Bing Karten

HERE   Stadtpläne und Landkarten   Routenplaner   Satellitenansichten

Bei Here.com hat man zudem eine sehr komfortable Möglichkeit, geplante Routen zu speichern um sich so beispielsweise ein Roadbook für eine Tour zusammenzustellen mit den einzelnen Tagesetappen. Allerdings finde ich bei Bing und Here die Kartendarstellung grafisch nicht so klar wie bei Google Maps.

Es muss allerdings nicht immer digital sein. Bei all dem Ärger mit den digitalen Routenplanern wollte ich mir erstmal eine Karte besorgen, um auf ihr die einzelnen Pässe, die ich befahren wollte zunächst zu markieren und dann die optimale Route drumrum zu planen. Bei der Recherche hier stieß ich auf ein tolles Angebot des ADAC’s. Bei dem kann man sich kostenlos Motorrad- und Oldtimertourenkarten für Österreiche, Schweiz und Italien herunterladen:

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Und so habe ich mir die relevanten gezogen, auf A3 ausgedruckt (ANALOG, EINSELF!!11!) und male nun mit dem Textmarker in den Karten rum und puzzel mir so meine Gedanken zurecht. Und es entsteht sehr schnell ein konkretes Bild, welches ich dann anschließend nochmal in einen Onlineroutenplaner packen werde, um die Route feinzuplanen und die Tageskilometer einigermaßen auszutarieren. Was dann final dabei rauskommt, stell ich Euch demnächst vor.

Alpenblitz

In meinem Hirn lauert gerade eine Tourenidee herum für den Fall, daß ich im Juni diesen Jahres vielleicht fünf Tage habe für ungehemmtes Motorradfahren. Kombiniert mit meiner Sehnsucht nach den Alpen spinne ich gerade an folgendem Szenario herum: von den fünf Tagen benötige ich jeweils einen für die An- und Abfahrt von Berlin nach München oder Umgebung. Blieben drei Tage für Alpenpässe, bis der Hintern brennt. Wir nennen es Operation Alpenblitz.

Nach einer ersten Umfrage unter ortskundigen Menschen wurden mir mehrere Punkte zugerufen, die ich für mich mal in die folgende Reihenfolge gebracht habe:

Route von Murnau a. Staffelsee  BY  Deutschland nach München  BY  Deutschland   Bing Karten

Anfahrt von Murnau am Staffelsee über Kesselberg und Zirler Berg ins Öztal. Übers Timmelsjoch (B) und Meran zum Stilfser Joch (D) und über den Gavia Pass (E) nach Ponte di Legno (F). Dann über Kaltern an der Weinstrasse (G) nach Bozen (H), den Passo Pordoi (I) und Passo Campolongo (J) nach Cortina d’Ampezzo (K). Dann die Rückrunde über Caprile (L) an der Marmolata vorbei nach Canazei (M) und weil es so schön war, nochmal über den Passo Pordoi, dann aber nach Norden abbiegen. Hier über Corvara und St. Martin im Thurn nach Brixen, um dann den Brenner Richtung Österreich zu befahren. Über Seefeld und Mittenwald ginge es dann wieder nach München. Das wären dann ungefähr 950 km Alpen für drei Tage. Inklusive An- und Abfahrt von und nach Berlin dann ungefähr 2.200 km für fünf Tage. Kann man machen, oder?

Jetzt die Frage an die Alpenexperten unter Euch: passt das so? Würdet ihr was anders machen?

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