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Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

B196 Bikes: Zero DS

Als drittes und letztes Bike in der B196-Reihe darf ein Elektromotorrad nicht fehlen. In der Modellfamilie von Zero Motorcycles finden sich gleich mehrere Modelle, die in dieser Klasse mitspielen: die S, DS und FXE verfügen alle über einen 11-kW-Motor (Dauerleistung). Bei Elektromotorrädern ist das allerdings nur die halbe Wahrheit, wie man beim Blick auf das Datenblatt feststellen kann. Dort stehen nämlich eine Maximalleistung von 59 PS und 109 Nm Drehmoment. Trotzdem darf sie bei den „kleinen Bikes“ mitmischen.

Mein Spielkamerad war die Zero DS, was für Dual Sport steht. Entsprechend hochbeiniger und grob bereifter ist auch ihr Auftritt, in der Farbe „Quicksand“ lackiert fallen auch die Dreckspritzer vom gelegentlichen Ausritt auf nicht befestigten Strassen nicht gleich auf.

Technische Daten der Zero DS im Überblick

  • Motor: Der Zero DS ist mit einem bürstenlosen Elektromotor ausgestattet mit einer Dauerleistung von 15 PS (11 kW) @ 3.800 U/min und einer Maximalleistung von 59 PS (44 kW) @ 5.800 U/min. Das maximale Drehmoment beträgt beeindruckende 109 Nm.
  • Batterie: Die Lithium-Ionen-Zellen bieten eine Kapazität von 14,4 kWh.
  • Reichweite: Je nach Fahreinsatz zwischen 120 km (nur Autobahn) und 260 km (nur Stadt)
  • Ladezeit: Die Ladezeit hängt von der Art des Ladegeräts ab. Mit einem Standard-Heimlader dauert es laut Hersteller 9,8 Stunden um die Batterie voll zu laden. Mit der maximalen Anzahl an zusätzlichen Ladegeräten soll sich die Ladezeit auf etwa 2,8 Stunden verkürzen.
  • Fahrwerk: Vorne Showa Upside-down-Gabel 41 mm mit Cartridge-Einsatz, Federvorspannung, Druck- und Zugstufendämpfung einstellbar, vorderer Federweg 178 mm; hinten Showa-Gasdruck Stoßdämpfer, Kolbendurchmesser 40 mm, mit fixiertem, externem Reservoir, Federvorspannung, Druck- und Zugstufendämpfung einstellbar, hinterer Federweg 179 mm
  • Räder: 19-Zoll Vorderrad, 17-Zoll Hinterrad, Erstbereifung Pirelli MT-60
  • Höchstgeschwindigkeit: Das Zero DS erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 140 km/h, was für den Großteil der alltäglichen Fahrten mehr als ausreichend ist.
  • Gewicht: Leergewicht 187 kg, Zuladung 224 kg

Fahreindrücke

Die Sitzposition ist angenehm aufrecht, die Sitzbank eher straffer gepolstert. Mit Federwegen vorne und hinten von fast 180mm und der gröberen Serienbereifung mit Pirelli MT-60 ist die DS auch bereit für Ausflüge jenseits des Asphalts. Das Cockpit ist sehr clean, das gut ablesbare Zentraldisplay bietet die nötigsten Informationen: Geschwindigkeit, Ladezustand, Leistungsabgabe, gewählter Fahrmodus und vieles mehr. Das Display kann mit den Smartphone synchronisiert werden, um die angezeigten Informationen nach eigenen Wünschen anzupassen.

BMW präsentiert die neue GS-Mittelklasse

Meine GS bekommt ihren Nach-Nachfolger: Mit der neuen F 900 GS, F 900 GS Adventure und F 800 GS schärft BMW Motorrad sein Produktangebot der Reiseenduros für die Mittelklasse nach. Und das nach einer nicht so langen Laufzeit des noch aktuellen Modells. Aus meiner Sicht ist die Nachbesserung vor allem beim Gewicht längst überfällig gewesen. Zu nah rückte hier die F850 an ihre große Schwester R1250 heran.

Die neue BMW F 800 GS soll als Einsteigermodell fungieren während die F 900 GS Adventure eher die Tourenfahrer ansprechen soll. Alle drei Modelle bieten jetzt neben einem neuen Antrieb eine noch umfangreichere Serienausstattung. Ebenso lag ein Fokus auf dem Ausbau der Offroad-Qualitäten sowie einer Reduzierung des Gewichts um 14 kg zum Vorgängermodell.

Weiterentwickelter Motor mit mehr Hubraum

In der neuen F 900 GS, F 900 GS Adventure und F 800 GS sorgt eine Weiterentwicklung des 2018 mit der F 850 GS eingeführten Zweizylinder-Reihenmotors für mehr Fahrdynamik. Durch eine Hubraumerhöhung auf 895 cm3 (bisher 853 cm3) leistet der Motor jetzt der F 900 GS und F 900 GS Adventure er 77 kW (105 PS) und in der F 800 GS stehen 64 kW (87 PS) zur Verfügung – also fast exakt die gleiche Leistung wie in meiner 2014er F 800 GS. Nur wiegt das 2014er Baujahr 191 kg leer, das 2023er Baujahr kommt hier auf 227 kg. Neben einer gesteigerten Spitzenleistung von jeweils 10 PS sollen die neuen Motorisierungen insbesondere auch durch einen fülligeren Drehmomentverlauf, gesteigerte Durchzugskraft und Antrittsstärke überzeugen.

B196 Bikes: KTM RC 125

Vollmundig kann KTM: „Die KTM RC 125 der Generation 2023 nimmt stolz ihren Startplatz ein und brennt darauf, der Konkurrenz einen vor den Latz zu knallen.“ Ist der Achtelliter-Renner von KTM im MotoGP-Outfit ein Aufschneider oder liefert er wirklich ab? Finden wir es heraus.

Im Stand ruft das Bike auf jeden Fall laut „Ready to Race“. Optisch zeigt das Bike ein klares, sportliches Profil mit Vollverkleidung und typischer KTM-Kriegsbemalung in orange-weiß. Hier stand das Factory Racing-Bike RC16 klar Pate. Mit der in diesem Jahr erfolgten Überarbeitung hat das Bike eine – in meinen Augen – gefälligere Frontmaske bekommen. Beim Vorgänger befanden sich beiden Rund-Scheinwerfer in einer schwarzen Vertiefung der Front, bei der neuen Version fügen sie sich schön eben in die Frontverkleidung ein.

Die Sitzposition ist so sportlich wie es der optische Eindruck erwarten lässt. Der Kniewinkel ist erwartet eng, mit gestreckter Sitzposition greift man sich die Stummellenker. Diese sind sogar um 10mm höhenverstellbar und somit an die persönlichen Vorlieben anpassbar. Für ein Sportmotorrad fand ich sie komfortabel, das Sitzkissen war sogar bequemer als das bei der Husqvarna Svartpilen 125. Die an geraden Auslegern montierten Spiegel sind klappbar, falls die Parklücke mal schmaler ausfällt. Trotz der eher breiten Form der Spiegel fand ich die Sicht nach hinten eingeschränkt. Egal wie ich sie einstellte, ich hatte immer mehr Ellenbogen als Straße im Blickfeld.

B196 Bikes: Husqvarna Svartpilen 125

Mit über über 185.000 erworbenen Führerscheinerweiterungen innerhalb von drei Jahren stieß der B196-Führerschein in Deutschland auf reges Interesse. Auf diese erfreuliche Entwicklung reagieren auch die Hersteller und es bieten sich spannende Alternativen in der 11 KW-Klasse. Anlass genug, euch in einer kleinen Artikelserie einige der aktuellen Modelle vorzustellen. Wir beginnen mit einer sehr stylischen Vertreterin dieser Klasse, der Husqvarna Svartpilen 125.

Optisch reicht sich die Svartpilen 125 nahtlos in die Linie ihrer größeren Schwestern 401 und 701 ein. Wer auf eine moderne Designsprache steht, ist hier genau richtig. Die in Pirelli Scorpion Rally STR-Gummi gehüllten 17 Zoll-Speichenfelgen sorgen für einen rustikalen Auftritt und einen erwachseneren Auftritt der Maschine im Vergleich zu anderen Motorrädern dieser Klasse.

Die Svartpilen 125 enstand aus dem Konzernbaukasten. Grundlage ist die größere Svartpilen 401, von der ein Großteil der Komponenten übernommen wurde, der Motor kommt von der KTM 125 Duke. Was aus Produktionssicht praktisch ist, kommt mit einem Nachteil: mit einem fahrfertigen Gewicht von 156 kg hat die kleine Svartpilen viel Masse zu bewegen mit den 11 kW, die das Achtelliter-Aggregat mitbringt.

Mit einer Sitzhöhe von 835 mm ist sie sehr zugänglich, die Sitzposition ist aufrecht, der Lenker harmoniert auch mit breiteren Schultern, die Knie finden ausreichend Platz unter der markanten Tankkante. Das Digitaldisplay sitzt in einem runden Gehäuse hinter dem Lenker im Enduro-Stil. Die Ablesbarkeit des LC-Displays ist ok, über mit Nachdruck zu bedienende Schalter kann man sich durch die Menüs klicken.

Cyclassics Hamburg 2023

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Das VeloCity in Berlin hatte mich dann doch angezeckt und Lust auf mehr gemacht. Und wie es der Zufall so wollte war das nächste, spannende Rennen am 20.08. angesetzt, das Cyclassics in Hamburg. Für mich genau richtig getimed um es auf dem Rückweg aus dem Dänemark-Urlaub noch mitzunehmen. Das Cyclassics ist eines der bekanntesten Radrennen Deutschlands und wird seit 1996 ausgetragen. Schon bei der Premiere des Hamburger Radrennens für Profis und Jedermann im Jahr 1996 gingen knapp 100 der weltbesten Radprofis an den Start. Das Profirennen der Cyclassics Hamburg ist Teil der UCI WorldTour, der höchsten Rennserie im Straßenradsport der Männer, die über 30 Wettbewerbe auf der ganzen Welt umfasst, darunter die Klassiker wie die Tour de France, Giro d’Italia, Vuelta a España und Paris-Roubaix.

Das Streckenprofil der Cyclassics ist großteils flach und bietet auch weniger erfahrenen und trainierte Teilnehmern (also mir) eine gute Gelegenheit um eine schnelle Endzeit auf den Asphalt zu brennen.

Ähnlich wie in Berlin liegt der höchste Punkt der Strecke auf ca. 85 Metern – in Berlin wird dieser im Grunewald erreicht, in Hamburg in Blankenese. Mit dem Unterschied, dass der Anstieg in Hamburg viel knackiger ist.

Der Start der Cyclassics Hamburg befindet sich im Stadtkern Hamburgs zwischen Außen- und Binnenalster. Die Strecke führt aus dem städtischen Hamburg in das grüne Umland Schleswig-Holsteins. Zurück in Hamburg wartet mit dem Kösterberg die letzte Herausforderung, bevor es über die Reeperbahn zurück Richtung Innenstadt geht. zur Zieleinfahrt in der Mönckebergstraße.

Mit Rennen über 60 km, 100 km und dem Profirennen ist der Tag sehr gut durchgetaktet. Für uns Teilnehmer am 60 km-Rennen hieß es entsprechend früh aufstehen, die Startaufstellung war für 06:45 angesetzt, der Start erfolgte ab 07:30 aus den diversen Startblöcken heraus. Mit der U-Bahn fuhr ich in die Stadt rein und machte mich auf den Weg in meinen Startblock auf der Kennedybrücke. Und hier traf ich meinen Kumpel Tobi aus Berlin. Wir hatten uns ursprünglich über die Berlin Café Racer kennengelernt und teilen auch eine Begeisterung für nicht-motorisierte Zweiräder.

Pünktlich starteten wir in den Hamburger Morgennebel, leider verlor ich Tobi schnell im Getümmel aus den Augen. Aber ich fand einen guten Anschluss an mehrere Gruppen, die eine gute Anfangs-Pace vorlegten. Auf den ersten 20 Kilometern pendelte die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 36 und 42 km/h. Eigentlich hatte ich mir wieder vorgenommen, meinen Stiefel zu fahren und mich nicht so sehr mitreissen zu lassen. Es machte auf jeden Fall sehr viel Spaß, aber in Anbetracht der weiteren 40 km, die noch zu fahren waren reduzierte ich die Geschwindigkeit auf den Plankorridor 30-32 km/h um noch genug Energie für den Schluss zu haben.

TwinSpark #57: Sommer-Special mit Carina & Alex

Hurra und herzlich Willkommen zurück aus der Sommerpause!

Lange haben wir uns nicht mehr so ausgiebig unterhalten und ihr müsst das jetzt ausbaden. Eine ziemlich lange aber für uns zumindest lustige Folge über dies und das aus den letzten Wochen. Vogesentour, Westalpentour, Motorrad-Tests, Motorradanzug-Review… und ganz viel doofes Gelaber. Viel Spaß!

Fahrradtouren rund um den Ringkøbing Fjord

Der Ringkøbing Fjord ist mit 300 km² Fläche der größte Küstensee Dänemarks und liegt im Südwesten der Region Midtjylland. Der Fjord ist etwa 30 km lang und 12 km breit. Er wird durch die 30 km lange und an der schmalsten Stelle nur wenige hundert Meter breite Nehrung namens Holmsland Klit von der offenen Nordsee getrennt. Und die Gegend ist ein Paradies für Gravelbiker. Wenn ihr also gerne auf Schotter unterwegs seid und in einer wunderschönen Landschaft, dann seid ihr hier genau richtig. Wir haben in der Gegend die letzten Jahre unsere Sommerferien verbracht – hauptsächlich mit Windsurfen und Wellenreiten. Aber dieses Jahr hatten wir endlich mal die Bikes dabei und ich war viel in der Gegend unterwegs. Zwei meiner Lieblingsrouten möchte ich Euch hier vorstellen.

Nordseeküsten-Radweg / Vestkystruten

Der Nordseeküsten-Radweg – auf dänisch Vestkystruten – ist 560 km lang und folgt der dänischen Westküste von Norden nach Süden. Eine Übersicht der verschiedenen Teilabschnitte findet ihr hier.

Zwei der Teilabschnitte der Vestkystruten führen über Holmsland Klit. Unser Ferienhaus war ungefähr in der Mitte bei Hvide Sande, so fuhr ich den Abschnitt zwischen Nymindegab und Søndervig in mehreren Kombinationen. Der Einfachheit halber fange ich im Süden an und beschreibe die Strecke von da aus Richtung Norden.

Ab Nymindegab führt die Strecke zwischen der Straße und einem Militärgelände entlang, zunächst auf einer für beide Fahrtrichtungen asphaltierten Strecke. Diese geht später in eine geschotterte Strecke über, die sich von der Hauptstraße Sønder Klitvej entfernt. Charakteristisch ist bereits hier die geschwungene Streckenführung durch die Dünenlandschaft, nur unterbrochen von den verschiedenen Feriensiedlungen zwischen den Sønder Klitvej und dem Dünenkamm.

Die Navigation ist sehr einfach, man muss nur auf die entsprechenden Schilder mit der Aufschrift „Vestkystruten“ achten, jeder Abzweig ist markiert. Zwischen den einzelnen Ortschaften wie Bjerregard oder Sønder Havrig gibt es meist eh nur den einen Weg, der einen durch wunderschöne, mit Dünengras und Heidekraut bewachsene Landschaft führt. An einigen Stellen wird der Schotter etwas gröber und tiefer wenn z.B. die Route einer Zufahrt zu einem Strandparkplatz folgt. Dies sind aber nur kleinere Abschnitte.

Auf Tour mit der Triumph Tiger 1200 GT Explorer

Auf meine diesjährige Tourbegleiterin Triumph Tiger 1200 war ich im Vorfeld schon sehr gespannt. Nicht nur, weil sie bei der Fahrzeugpräsentation schon bereits einen guten Eindruck machte sondern auch weil Sabine – die mich bei der letztjährigen Fahrvorstellung auf und um den Nürburgring vertrat – sehr begeistert von ihr berichtete. Nach fünf Tagen und knapp 1.500 Kilometern mit der GT Explorer durch das Elsaß und die Vogesen ist es nun Zeit für ein Fazit.

Den ersten Eindruck lieferte bereits Sandra am ersten Fahrtag. Nachdem sie keine zwei Stunden hinter mir her gefahren war, meinte Sie: „Es wirkt so, als ob Du in Deinem Leben kein anderes Motorrad gefahren wärst. Du bist echt eins mit der Maschine!“. Interessanterweise fühlte es sich für mich auch genauso an. Das Motorrad gibt einem keine Rätsel auf, ist super zugänglich und man gewinnt sehr schnell Vertrauen in die Tiger.

Die Tiger 1200 GT Explorer im Überblick

Bei der von mir gefahrenen Maschine handelte es sich um eine in Snowdonia White lackierte GT Explorer. Für einen Kaufpreis von 21.945,00 € kommt sie bereits in Vollausstattung mit semiaktivem Fahrwerk, Quicksifter, Totwinkelassistent, Reifendruck-Überwachungssystem, Berganfahrhilfe und Tempomat. An optionalem Zubehör kann man neben ein paar Kleinteilen eigentlich nur die Bekofferung auswählen. Mit zwei Koffern und einem Topcase fuhr ich bei Triumph mit maximaler Ladekapazität von 123 Litern vom Hof. Der mit 30 Litern voll gefüllte Tank versprach eine Reichweite von um die 500 km, sorgt aber auch für ein fahrfertiges Gesamtgewicht von 255 kg.

Ergonomie und Reisekomfort

Beim Rangieren merkt man schon, dass man ein großes Bike bewegt. Interessanterweise stellten wir später fest, dass die Honda CB 1100 meines Mitfahrers Stephan genau das gleiche Gewicht wie die GT Explorer auf die Waage bringen sollte, die CB baut aber flacher und hat dadurch einen niedrigeren Schwerpunkt.

Die Sitzhöhe ist verstellbar von 850-870 mm, so dass für unterschiedliche Fahrergrößen vorgesorgt ist. Der Kniewinkel war entspannt, der 849mm breite Lenker ist zum Fahrer geneigt, man nimmt eine angenehme Fahrposition hinter dem Windschild ein. Dieses ist leicht während der Fahrt verstellbar. Auf schnelleren Autobahnetappen zwirbelte es mir in der höchsten Position bei meinen 1,82 m Größe noch leicht am Helm, ich würde mir da wahrscheinlich noch einen Windabweiser montieren um komplett windgeschützt zu sitzen.Auf der Landstrasse hatte ich das Windschild immer unten, um mehr kühlende Luft am Oberkörper zu haben.

Obwohl der große Tank optisch sehr präsent ist, zwängt er einem im Sitzen keine gespreizte Sitzposition auf – etwas, was mich vor kurzem bei der Husqvarna Norden 901 sehr gestört hatte.

Epilog der Vogesentour: Kurvenspaß im Schwarzwald

Drei intensive Tage in den Vogesen lagen hinter uns, für uns drei stand nun der individuelle Heimweg an. Wir hatten uns für die Early-Bird-Variante entschieden: Thomas fuhr seine VFR bereits um 05:30 vom Hof, Stephan und ich folgten eine Stunde später und verabschiedeten uns in unterschiedliche Richtungen. Mein Tagesziel hieß wieder Rosbach vor der Höhe und ich hatte mich für den eher indirekten Weg dahin entschieden, die erste Etappe dahin sollten 150 km durch den Schwarzwald bis kurz vor Karlsruhe sein. Zunächst hiess das, die Rheinebene zu durchqueren um dann bei Ottenhofen den Anstieg in den Schwarzwald in Angriff zu nehmen.

Ein paar Kilometer stand ich am Abzweig zur Allerheiligenstrasse / K5370 und bevor ich weiterfuhr, machte ich es mir auf einer Parkbank in der Morgensonne gemütlich und genoß meine Butterbrezel. Es war 07:30 an einem Dienstagmorgen und meine kleine Welt war perfekt.

Der Abschnitt der K5370 bis zur B500 ist wirklich zauberhaft. Eine schmale, kurvige und gut asphaltierte Strasse mit wunderschönen Ausblicken in die Rheinebene. Das schöne Morgenlicht tat sein übriges und ich musste mehrmals anhalten, um Fotos und Drohnenaufnahmen zu machen. Am Ruhestein (915 m) stieß ich dann auf die Schwarzwald-Hochstrasse, der ich ein paar Kilometer folgte an der Hornisgrinde und am Mummelsee vorbei. Auch hier war um die Uhrzeit kein Mensch und kaum ein Auto unterwegs.

Vogesentour, Tag III: Col de Bussang bis Straßburg

Am heutigen dritten Fahrtag reduzierte sich unsere Gruppe von fünf auf drei, da Sandra und Siggi bereits jetzt den Heimweg antreten mussten. Thomas, Stephan und mir stand eine rund 310 km Tagesetappe bevor, die uns über eine Schleife südlich über das Plateau des Mille Étangs zurück über den Vogesenkamm bis Straßburg führen sollte. Doch bevor wir los machten genossen wir erstmal das Frühstücksbuffet im Moto-Hôtel Col de Bussang und ich stromerte über den Parkplatz des Hotels um die anderen Motorräder zu begutachten und entdeckte dieses lustige Derivat:

Wer sagt, dass man mit einem Sportmotorrad wie einer Ducati 998S nicht auch auf Weltreise gehen kann – passende Gepäckmodifikationen vorausgesetzt. Verrückt.

Ein gemeinsames Abschiedsfoto später ging es für uns drei erstmal wieder den Col de Bussang runter und das Tal weiter bis Le Thillot, wo wir uns zum Col des Croix (678 m) emporschwangen. Hätte ich vor der Tour die Tour de France-Doku auf Netflix geschaut, hätte ich ab dem Col des Croix eine andere Route gewählt und den Abzweig genommen, der uns zur Bergankuft auf der Planche des Belles Filles geführt hätte. Gut, ist fürs nächste Mal notiert.

So folgten wir der geplanten Route Richtung Servance. Zugegebenermassen hatte ich hier am morgen vor Fahrtantritt bereits einige Schlaufen aus der Route rausgenommen, da das Navi eine Fahrzeit von knapp acht Stunden anzeigte. Das hätte uns schon ein Hinweis sein müssen auf die sehr kleinen Sträßchen mit geringer Durchschnittsgeschwindigkeit, die vor uns liegen sollten.

Abenteuerlich wurde es dann, als wir in Ternuay links abbogen und die mässig asphaltierte Strasse schnell relativ eng und steil wurde. Mehrmals hielt ich an, um zu checken ob wir auch auf der richtigen Route waren. Waren wir erstaunlicherweise, ich hatte das so geplant. Für meine Mitfahrer war dieser eher technisch zu fahrende Streckenabschnitt auch ok, so machten wir weiter. Innerhalb von drei Kilometern machten wir knapp 400 Höhenmeter um diese genauso schnell wieder abzubauen ins Tal nach Fresse herunter. Dort wiederholte sich das Spielchen, auch wenn die Strasse nicht ganz so eng sein sollte. Als Belohnung wartete auf uns ein wunderschöner Aussichtspunkt mit einem grandiosen Ausblick in die Vogesen.

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