Motorradtouren USA Australien – das klingt nach viel Gepäck, weiter Anreise und ungewohnten Regeln. Aber wer sich traut, wird belohnt: mit menschenleeren Straßen, grandioser Natur, neuen Perspektiven. Während der US-Roadtrip durch Kalifornien, Nevada und Arizona eher den klassischen Fernwehfaktor bedient – Highway, Wüste, Westernstimmung – ist Australien das Gegenprogramm: grün, kurvig, tropisch, entspannt. In beiden Fällen war die Devise: mieten, losfahren, auf eigene Faust erkunden.
Roadtrip in Kalifornien und Nevada – Death Valley, Route 66 & Grand Canyon
Einmal USA, einmal alles. Acht Tage mit dem Motorrad durch den Südwesten – das war der Plan. Start in Los Angeles, Ziel: einmal durch die Wüste, ins Gebirge, an den Rand des Grand Canyon und wieder zurück ans Meer. Das Ganze auf einer geliehenen Harley Davidson – mit Satteltaschen, Tankrucksack und grobem Routenplan.
Die Etappen führten über Barstow ins Death Valley, von dort weiter nach Las Vegas, vorbei an stillgelegten Tankstellen, durch glühend heiße Täler und zu legendären Punkten wie dem Badwater Basin. Ein paar Tage später: Stopp an der Route 66, weiter zum Hoover Dam und schließlich durch die Hitze Arizonas bis an den Rand des Grand Canyon. Rückweg über den Joshua Tree Nationalpark, ein kurzes Luftschnappen in Palm Springs, dann Küstenstraße runter bis San Diego und zurück nach L.A.
Die USA-Tour war ein wilder Mix: riesige Entfernungen, Temperaturen zwischen 8 und 48 Grad, Highways, Schotterabschnitte, Sonnenuntergänge am Canyonrand – aber nie Hektik. Alles geht ein bisschen langsamer, entspannter. Und gerade deshalb bleibt jede Etappe im Kopf.
Australien – Zwischen Regenwald, Küste und Outback-Feeling
Australien ist anders. Wer in New South Wales Motorrad fährt, ist selten allein – aber trotzdem oft der einzige auf der Straße. Die Touren nördlich und südlich von Sydney führten durch enge Täler, vorbei an Rinderfarmen, über kleine Pässe, durch subtropische Vegetation und trockene Hochplateaus.
Erste Eindrücke gab’s südlich von Sydney in den Southern Highlands, einer Gegend mit sanften Hügeln, kleinen Ortschaften und deutlich weniger Verkehr als rund um die Metropole. Weiter ging es entlang des Hawkesbury Rivers bis Dungog, ein Dorf mit Outback-Charme und großartiger Streckenanbindung.

Die schönste Passage: Gloucester bis Bellingen. Wenig befahrene Bergstraßen, traumhafte Kurven, kleine Fähren über Flüsse und fast tropisches Grün. Dazu ein gelegentliches „Achtung – Koalas kreuzen“-Schild. Die Etappen waren nicht lang, aber intensiv. Ständiger Wechsel von Sonne, Nebel, Regen – und dann wieder Hitze.
Das Motorrad war auch hier geliehen. Gepackt wurde minimal, geschlafen in Motels oder kleinen Cottages. Luxus? Fehlanzeige. Dafür die Freiheit, zu halten, wo man will, zu fahren, wohin der Tag führt – selbst wenn’s mal die falsche Abzweigung ist.
USA – Kalifornien, Nevada & Arizona
- Tag 1 – Los Angeles bis Barstow
- Tag 2 / 3 – durch das Death Valley nach Las Vegas
- Tag 4 / 5 – Vegas, Grand Canyon und Route 66
- Tag 6 – Joshua Tree National Park
- Tag 7 – von Palm Springs nach San Diego
- Tag 8 – San Diego bis Los Angeles