Leicht bedeckter Himmel, 6-10 Grad Aussentemperatur, das sind doch für den Februar ordentliche Voraussetzungen, das frisch geputzte Mopped gleich wieder schmutzig zu machen. Also machte ich mich am heutigen Sonntagvormittag auf einen kleinen Ritt durch die Schorfheide Chorin, wobei ich eine neue Streckenkombination ausprobieren wollte:
Zuerst ging es um den Werbellinsee hoch nach Joachimsthal, dann über Althüttendorf und Senftenhütte durch den Pflasterpfad im Wald nach Brodowin. Vor dort aus allerdings nicht am Parchimsee entlang sondern direkt durch den Wald Richtung Liepe. An dieser Stelle war ich sehr froh über meine Heidenau Stollenbereifung, denn zuerst hörte der Asphalt auf, dann ging die Pflasterstrasse komplett in eine Modderpiste über, durch die ich mich langsam durchwühlen musste. Es waren zwar nur fünf Kilometer zwischen Brodowin und Liepe, aber die hatten es entsprechend in sich.
In Liepe bog ich links ab um die schöne Kurvenstrecke am Oderberger See entlang nach Oderberg zu nehmen. Über Bralitz ging es nach Bad Freienwalde. Von hier aus nahm ich die B167 Richtung Hohenfinow, die ich seit Fahrschulzeiten nicht mehr gefahren bin. Schöne geschwungen und zügig zu fahrende Landstrassenpassage. Am Schiffshebewerk vorbei ging es nach Eberswalde. Da ich gut in der Zeit lag, führ ich über Britz und Golzow nach Joachimsthal zurück, um den Werbellinsee in die andere Richtung zurück zu fahren bis zur Autobahnauffahrt in Finowfurt, die mich wieder zurück nach Berlin brachte. Inklusive An- und Abfahrt waren das fast genau 200 km, die ich in etwas über drei Stunden absolvierte. Und außer mir traf ich einen einzigen anderen Biker. Im Frühjahr fahren kann ja jeder!
Was Tagestouren angeht, so habe ich das Revier nördlich von Berlin fast schon komplett abgegrast. Da ich im Nordosten von Berlin lebe, bietet sich das Revier rund um die Schorfheide Chorin auch eher an, als der Berliner Süden, für den ich immer erst eine Dreiviertelstunde durch die Stadt gurken muss. Da der heutige Tag aber mit Sonne und sommerlichen Temperaturen lockte, habe ich heute die Jahresabschlussfahrt der Berliner F650-Crew durch den Hohen Fläming nachgefahren, die ich am Sonntag verpasst hatte. Ausgangs- und Endpunkt der Tour war die Spinnerbrücke.
Von dort aus fuhr ich erstmal ein Stück Autobahn bis zur Ausfahrt Michendorf, wo ich über die B2 Beelitz erreichte – fällt erstmal unter die Kategorie Verbindungsetappe. Über die Dörfer ging es weiter Richtung Bad Belzig, daß Schloß dort würdigte ich keines Zwischenstopps, sondern fuhr direkt weiter zur höchsten Erhebung des Flämings, dem Hagelberg. Sensationelle 200 Meter über dem Meeresspiegel. Alle Leser südlich der Donau pullern sich exakt jetzt beim Lesen dieser Zeilen ein!
Egal, über laubbedeckte Nebenstrassen fuhr ich eine Schlaufe über Schmerwitz zurück nach Hagelberg, um von dort aus weiter zu fahren in den Naturpark Hoher Fläming zur Burg Rabenstein. In der Burgschänke gabs ein zünftiges Mittagessen – Blutwurst mit Kartoffelpüree und Sauerkraut, yeah!
Über Klepzig ging es weiter nach Wiesenburg, wo ich mit 300ml Restsprit im Tank endlich eine Tankstelle fand. Wenn man vergißt, vor der Tour das Mopped zu betanken, bekommt man den Nervenkitzel in Brandenburg umsonst dazu.
Weiter ging es über Görzke, Gräben und Groß Briesen (Brandenburger Ortsnamen FTW) nach Kloster Lehnin. Von dort aus nach Busendorf (*prust*) nach Ferch und zur Umrundung des Schwielowsees nach Potsdam. Die Uferstrasse hier ist wirklich sehr nett!
Generell war die Tour ab Bad Belzig sehr nett und abwechslungsreich zu fahren. Die Nebenstrecken waren schön kurvenreich und immerhin wurden Topographiewechsel von 30 bis 200 Meter über Normalnull geboten. Wenn man auf Zwischenstopps mit Kultur steht, bieten sich die Burgen in Bad Belzig und in Rabenstein an. Oder die Bockwind-Mühle hinter Borne, zu der ich über den Feldweg und die Wiese hochfuhr, um oben bereits ein Mopped stehen zu sehen. Das gehörte zu Jürgen, der hier in seinem Heimatrevier unterwegs war und mir noch den einen oder anderen Routentipp mitgab.
Ab Spinnerbrücke fuhr ich 220km für die Runde und je nach Pausenbedarf dauert es 3,5 bis 4 Stunden.
Der Norden von Berlin bildet – dem einen oder anderen Leser wird dies nicht verborgen geblieben sein – mein Tagesausflugsrevier mit dem Motorrad. Bei jeder Tour finde ich neue Lieblings-Streckenpassagen und versuche die immer wieder neu in anderen Streckenlayouts zu kombinieren. Letzten Montag unternahm ich folgende Rundfahrt um Eberswalde herum:
Anfahrend aus Berlin verliessen wir (die Gattin war das erste Mal als Sozia mit dabei) die A11 bei der Abfahrt Lanke und fuhren weiter nach Biesenthal, über das Sydower Fließ und Hohenfinow ging es weiter bis zum Schiffshebewerk Niederfinow. Es ist fast egal, wie man nach Niederfinow fährt, man erwischt immer eine nette Bergauf- oder Bergabpassage mit schönen Kurven. Die Sozia hatte auf jeden Fall gute Laune:
Dei weiterführende Strecke von Niederfinow über Liepe nach Oderberg ist zwar zum bolzen nicht geeignet, aber mäandert sich schön kurvig an Seen entlang und man hat auf jeden Fall was zum kucken.
Über die B158 ging es weiter nach Parstein zum Parsteiner See. An baden war hier nicht mehr zu denken, aber bei starken Winden beeindruckten uns die Windsurfer schon!
Weiter über Brodowin und Althüttendorf nach Joachimsthal, wo dann der Klassiker anstand, die Umfahrung des Werbellinsees. Auch diesmal fiel es mir schwer, mich an die Tempobegrenzungen entlang des Sees zu halten.
In Eichhorst machten wir Halt im Gasthaus zu Schorfheide. Der ist leider nicht zu empfehlen, daß Essen war überteuert und komplett geschmacksneutral. Zudem rochen wir nach verlassen des Gasthauses nach kaltem Küchenmief.
In Marienwerder überquerten wir nochmals den Oder-Havel-Kanal um dann hinter Prenden wieder auf die Aufobahn nach Berlin aufzufahren.
Insgesamt eine sehr nette Strecke, die knapp 120 km kann man in etwas über 2 Stunden fahren (die Anfahrt über die Autobahn nicht mit eingerechnet).
Achtunddreissig Grad. Gestern. Ziemlich warm, oder? Während alle anderen sich entweder im kühlen Keller verschanzten oder an irgendeinem See Abkühlung suchten, wollte ich mal kucken, was Fahrtwind so tun kann um den Tag angenehmer zu machen. Also brach ich auf zu einer Tour durch die Märkische Schweiz und zur Oder-Spree.
Wie immer muss man erstmal aus der Stadt rauskommen, aber über die Landsberger Allee war ich in einer halben Stunde in Altlandsberg, wo der nette Teil der Tour beginnen sollte. Auf den Strassen war kaum einer unterwegs und so konnte man es gut über die Landstraßen und Alleen rollen lassen – zunächst über Strausberg nach Neuhardenberg.
Sehr lustig waren die knapp zwei Kilometer zwischen Buchholz und Wesendahl, die sahen nämlich so aus:
Ein sandig-schottiger Feldweg, der dazu noch teiliweise stark eingewachsen war. Definitiv etwas für Freunde ausgeprägterer Federwege (wie einige der kommenden Passagen auch).
Am Straussee vorbei fuhr ich weiter über Garzin nach Buckow. Und was war das bitte für ein nettes kleines Städtchen? Es schien auch für Berliner ein beliebtes Ausflugsziel zu sein, nach den Kennzeichen der an Buckow- und Schermützelsee geparkten Autos zu urteilen.
Hinter Buckow ging es eine sehr nette und kurvige Passage bergauf bis man auf die L34 stößt, an der es dann rechts nach Neuhardenberg weitergeht.
In Neuhardenberg machte ich eine kurze Pause und schaute mir Schloss und Schlosspark an. Schön da, auch wenn es etwas ausgestorben wirkte.
Weiter fuhr ich nach Müncheberg, allerdings über die Nebenstrecke via Hermersdorf und Obersdorf. Auch hier erwarteten meine Stoßdämpfer einiges an Arbeit.
Über die B168 ging es Richtung Fürstenwalde, dort bog ich nach Hangelsberg ab. Vor dort aus wollte ich dem Spreeverlauf folgen, verpasste aber zunächst den Abzweig Richtung Mönchwinkel und fand mich auf der sterbenslangweiligen, weil kerzengeraden L36 wieder. In Spreeau fuhr ich dann noch einen kleinen Teil der Strecke zurück, schöne Kurven, aber ein Ort reiht sich an den anderen, so daß man es nicht so richtig ausfahren kann. Schöner wurde es dann zwischen Hartmannsdorf und Neu-Zittau, da sah man auch etwas von der Spree und später ging es durch Feld und Wald nach Berlin zurück.
Wir starteten mit einem kurzen Abschnitt über die A11 bis Niederfinow und umrundeten von dort aus den Werbellinsee. Über Joachimsthal fuhren wir weiter über Boitzenburg und durch die Feldberger Seenlandschaft.
Leider verpassten wir vor Möllenbeck den Abzweig Richtung Lychen, ich wäre gerne nochmal die „Via Appia“ durch den Wald nach Carpin gefahren. Hinter Neustrelitz fuhren wir über Userin in den Müritz Nationalpark ein und fuhren dort eine Schleife über Blankenförde, Babke und Zieltlitz.
Ab Mirow fuhren wir nicht – wie ich beim letzten Mal – über den Schulzensee und Labussee nach Zechlinerhütte, sondern fuhren über Schwarz um den Zethner See herum und hinter Diemitz machten wir Pause in der Pampa.
In Rheinsberg machten wir Mittagspause und aßen lecker im Fischerhof direkt am Rheinsberger See. Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Gransee. Ab dort lief es dann etwas zähflüssig über die vielbefahrene B26 / E251 Richtung Berlin zurück. Das nächste Mal fahren wir vielleicht besser über Lindow oder Neuruppin zurück.
Für die 310 km braucht man ca. 5 Stunden Fahrzeit. Mit Pausen und Sightseeing kann es auch mal bischen länger dauern. Den genauen Tourverlauf findet ihr bei Checkmytour.
Auf jeden Fall war es eine würdige Verabschiedungsfahrt für Sebastian. Da er jetzt nach München zieht, wird unsere nächste gemeinsame Tour wohl eher in die Alpen gehen. Ick freu ma schon drauf!
Der Werbellinsee gehört ja fast schon zu meiner Hausstrecke, die Tour um den See fährt sich aber auch sehr schön! Um den Spaß etwas zu verlängern, habe ich mir eine Tour rausgesucht, die neben dem Werbellinsee auch durch die Choriner Schorfheide führt.
Nach der Anfahrt über die Autobahn geht es los in Eichhorst am linken Seeufer des Werbellinsees hoch, in Joachimsthal dann Richtung Althüttendorf und über die Autobahnbrücke weiter auf der B198, dann den ersten Abzweig nach rechts Richtung Senftenhütte.
Hinter Senftenhütte wird es etwas abenteuerlich, das Asphaltband endet aprubt, um in eine alte, ausgelutschte und sehr holprige Kopfsteinpflasterstrasse durch den Wald überzugehen.
Das Gehoppel endet nach einigen Kilometern beim Bahnhof Chorin, wo es dann gleich links auf der K6013 weitergeht Richtung Brodowin. Dort den Abzweig nach Pehlitz Richtung Parsteinsee. Die Strecke hier ist schön abwechslungsreich, leider war oft Sand auf der Strecke und bei wechselnden Lichtverhältnissen musste man eher defensiv fahren.
Am Parsteinsee gibt es neben dem Zeltplatz eine sehr schöne Badestelle, wer also ne kurze Pause machen möchte: Badehose nicht vergessen.
Weiter geht es nach Angermünde, kurz durch die Altstadt durch und dann weiter über die K7346 Richtung Altkünkendorf und wieder zurück nach Althüttendorf. Bei der Überfahrt der Autobahnbrücke vor Althüttendorf hat man einen sehr schönen Blick auf den Grimnitzsee.
Ab Althüttendorf geht es wieder über die bereits befahrene Strecke diesmal zurück nach Joachimsthal, dort aber weiter an der anderen Seeseite Richtung Altenhof. Nach einer scharfen Linkskurve im Ort gehts ein Stück bergauf, geradeaus käme man weiter Richtung Autobahn, doch ich wollte den See komplett umrunden und bog am Ende der Steigung rechts in die Seitenstrasse ab, die mich über eine lauschige Strasse durch den Wald zurück nach Eichhof führte.
Ab und bis Eichhof kann man diese sehr nette Runde über 90 km in knapp eineinhalb Stunden fahren. Bis auf die Passage zwischen Senftenhütte und Bahnhof Chorin ist sie auch für Nicht-Enduros gut befahrbar!
Schade, schon der letzte Tag der Tour. Nach den beiden tollen und intensiven Tagen durch Sächsische und Böhmische Schweiz sowie Riesen- und Isergebirge hieß es jetzt wieder Solofahrt, da sich hier wieder Thomas und meine Wege trennten.
Um noch zu einigermassen familienfreundlicher Zeit in Berlin zu sein klingelte der Wecker schon um 06:00 Uhr und kaum eine Stunde später brabbelte mein Einzylinder durch das sonntägliche Dresden, das gerade von der Morgensonne wachgeküsst wurde.
Der Beginn der Route glich der Hinfahrt von Tag 1. Zunächst durch Dresden durch und dann auf der B97 grob Richtung Hoyerswerda rollen. In Schwepnitz führte mich die Route weiter nach Osten Richtung Spremberg, Gubin, Eisenhüttenstadt und Frankfurt / Oder.
Die morgendliche Sonne und die leeren Strassen sorgten für ein stressfreies und zügiges Fortkommen und mit Klangkarussell hatte ich mir Gute-Laune-Mucke auf die Ohren gelegt.
Hinter Hoyerswerda fuhr ich weiter Richtung Schwarze Pumpe durch renaturiertes Braunkohletagebaugebiet. Das sieht insofern etwas ungewohnt aus, daß es streckenweise ein „normales“, von der Natur geformtes Landschaftsbild vermissen lässt. Dies fiel mir aber erst nach einiger Zeit auf, zu vor war es nur eine unterbewusste Wahrnehmung à la „Irgendwas ist hier anders!“. Jedenfalls stand auf dem, was früher Tagebau war nun Windräder, die Landschaft diente also nach wie vor der Energiegewinnung, nur in anderem Kontext.
Aus der Ferne bereits gut zu erkennen war das Braunkohle-Großkraftwerk „Schwarze Pumpe“. Das Kesselhaus ragt hoch über die umstehenden Wälder hinaus und der Schlot stiess massive Wolkengebilde in den stahlblauen Himmel.
Etwas absurd mutete streckenweise das Tempolimit von 30 an, fuhr ich doch auf sehr gut ausgebauten Landstrassen. Die Begründung lieferte das Zusatzschild unter der „30“, daß diese Massnahme mit Erdabsackungen begründete. Es könnte also durchaus der Fall sein, daß hinter der nächsten Biegung einfach mal statt Strasse ein einfamilienhausgroßes Loch ist.
Fahrerisch war die Strecke bislang eher kurvenarm, das sollte sich auch erst nach Cottbus ändern. Doch zu vor machte ich noch halt an der Talsperre Spremberg, die über das Örtchen Schäferberg zu erreichen ist. An Campingplätzen vorbei kam mir das schattige Plätzchen am Seeufer ganz recht für eine erste Pause für den Tag.
Weiter ging es hinter Cottbus auf der B97 durch ziemlich ortschaftsloses Gebiet. Dafür passierte ich den einen oder anderen Tagebau sowie Bahngleise, die vornehmlich dem Koheltransport dienen. In seeeeeehr langen Zügen, wie ich an dem einen Bahnübergang feststellen musste, an dem ich gefühlt einen halben Tag stand.
Eine Ortschaft, genauer gesagt eine Tankstelle wären langsam aber angebracht gewesen, wie mir mein Warnlämpchen im Cockpit anzeigte. Morgens in Dresden hatte ich nur zum Brötchenfassen angehalten, da der Tank noch halb voll war. Es sollte sich herausstellen, daß sich meine treue F650GS auf der Landstrasse um einiges sparsamer herausstellen sollte als im Normalbetrieb, der schwerpunktmässig im Stadtverkehr oder auf kleineren Touren stattfand. Hier musste nach spätestens 220km getankt werden, aber auf dieser Tour ging das Warnlämpchen erst nach 260km an.
Die Tankreichweite erlaubte es mir jedenfalls noch, in Gubin auf die polnische Seite zu fahren und hier nochmals günstig vollzutanken, bevor ich weiter nach Eisenhüttenstadt fuhr.
Dort kam ich erstmal an vornehmlich rosa getünchten DDR-Vorzeigewohnblocks vorbei, bevor ich stadtauswärts am Stahlwerk vorbeikam, das der Stadt ihren Namen gab. Auch hier im tiefen Osten hatte die Globalisierung nicht Halt gemacht, prangte doch von der Anlage in großen Lettern das Logo des indischen Stahlmultis ArcelorMittal.
Von Eisenhüttenstadt wäre es noch ein Katzensprung nach Frankfurt / Oder gewesen, aber da ich dermaßen gut in der Zeit lag, erlaubte ich mir eine spontane Routenmodifikation. Also erstmal den Abzweig nach Pohlitz genommen um beim Segelflugplatz eine Pullerpause zu machen.
Über Müllrose (ja, so heisst der Ort wirklich) und Beeskow sollte es Richtung Scharmützelsee gehen – oh, kuck mal ein Golfplatz – um dann bei Fürstenwalde auf die Autobahn zu fahren und die letzen Kilometer zur Familie nach Hause zu reiten. 320 Kilometer sollten es am Ende für den Finaltag gewesen sein. Und ich war kurz nach dem Mittagessen zu Hause. Toll!
Notiz an mich selber: wenn man seine Tour mittels GoPro-Kamera dokumentiert, sollte man neben Batterieladezustand und verbleibender Speicherkapazität auch ab und zu mal die Linse kontrollieren. Dann hat man auch feststellen ob irgendein Fluginsekt auf selbiger nicht spektakulär den Freitod gesucht hat und – nur ein klitzekleines bisschen – die Bildqualität beeinträchtigt.
Fazit: Schon bereits nach dem Aufstehen an diesem Morgen fragten wir uns „Und wo fahren wir nächstes Jahr hin?“ Am Abend des Tages beantworteten wir uns diese Frage selber:
@heliumkiffer komm, wir treffen uns in ein paar Stunden in Dresden und fahren die Tour noch mal andersherum!
So viele Touren bin ich ja noch nicht gefahren und in den Alpen war ich auch noch nicht. Aber an dieser Region – Sächsische Schweiz, Osterzgebirge, Riesen- und Isergebirge – habe ich Blut geleckt. Zumal Dresden von Berlin aus relativ schnell erreichbar ist. Man könnte sicherlich eine Woche lang in Dresden das „Basislager“ beziehen und jeden Tag neue, tolle Touren fahren. Oder von Dresden aus das Erzgebirge runter bis in den Bayrischen Wald.
Auf jeden Fall waren diese vier Tage nur ein erster Vorgeschmack. Wie sagte schon Arnold Schwarzenegger? „I’ll be back!“
Für den Rückweg von Rheinsberg nach Berlin hatte ich mir die folgende Route ausgedacht:
über Stechlin nach Fürstenberg/Havel nach Lychen,
weiter über Templin zum Werbellinsee,
durch Eberswalde zum Schiffshebewerk Niederfinow,
über Haselberg und Prötzel nach Strausberg,
dann zurück über Werneuchen nach Berlin.
Jetzt wissen wir auch wo das Christkind wohnt
Schleuse in Templin
Zwischen Friedrichswalde und Joachimsthal
Von der Streckenführung waren keine absoluten Highlights dabei, sie war aber sehr angenehm und abwechslungsreich zu fahren. Toll waren auf jeden Fall die Städte, durch die man durchkam. Sowohl Lychen als auch Templin sind wunderschön an Seen gelegen. Vor allem in Lychen lohnt sich ein Stop und eine kleine Sightseeingrunde.
Zwischen Friedrichswalde und Joachimsthal ging es wieder auf ostdeutschen Provinzpflasterstrassen durch verlassene Wälder.
Nach der Passage des Schiffshebewerks in Niederfinow fuhr ich nicht weiter nach Bad Freienwalde sondern nahm in Hohenfinow die Abkürzung über Haselberg nach dem Ort mit dem schönen Namen Prötzel. Auf dem Weg fanden sich ein paar schöne Bergauf- und Bergabpassagen mit nettem Kurven. Allerdings die meisten im Wald, was bei der tieferstehenden Sonne im Herbst nicht zur besten Sicht führt.
In Strausberg gings im ersten Kreisverkehr nach rechts Richtung Wilkendorf, um nicht durch die Stadt fahren zu müssen. Von hier aus kamen bis Wegendorf noch ein paar schöne Streckenpassagen. Ab Werneuchen ging es über die B158 wieder zurück nach Berlin.
Zum Kurvenwetzen ist dies vielleicht nicht die beste Strecke, aber zum gemütlichen Cruisen und Landschaft geniessen taugt die allemal:
Der Herbst naht mit großen Schritten, daher schnell noch ein paar Touren gefahren, bevor Väterchen Frost wieder zurückkehrt. Der Plan zu dieser Tour sah vor, die Müritz zu umrunden:
von Berlin aus am Werbellinsee vorbei nach Prenzlau,
durch die Nordwestuckermark und Feldberger Seenlandschaft nach Neustrelitz,
weiter durch den Müritz Nationalpark nach Waren,
übers Land Fleesensee über Röbel und Vietzen nach Mirow,
von dort aus durch den Müritz-Seenpark nach Rheinsberg.
Bei sehr frischen 6 Grad ging es gegen 07:30 Uhr los, den ersten Fotohalt (s.o.) machte ich in Zerpenschleuse. Der Weg nach Prenzlau war recht geradlinig, bis auf die schöne Kurvenstrecke um den Werbellinsee. Interessanter wurde es dann zwischen Fürstenwerder und Feldberg, eine sehr schöne Strecke mit tollen Kurven sowie Bergauf- und Bergabpassagen. Von dort aus wollte ich eigentlich über Lychen weiterfahren, aber als an einem Strassenabzweig ein Schild „Neustrelitz 27km“ direkt in den nächsten Wald hinein zeigte, wich ich hier von der ursprünglichen Routenplanung ab.
Und hier erwartete mich die mecklenburg-vorpommernsche Kopie der Via Appia, die Strasse zu 2/3 Breite gepflastert, das restliche 1/3 mit Schotter aufgefüllt. So ritt ich dann bis zum Dorf Carpin durch den Wald und testete die Leidensfähigkeit meiner Stossdämpfer.
Hinter Neustrelitz fuhr ich dann in den Müritz Nationalpark ein und je weiter ich kam, desto „ländlicher“ der Strassenbelag. Von gut geteerter Strasse zu flickenhaft geteerter Strasse zu Pflasterstrasse bis zum Waldweg. Was die „offizielle“ Strasse nach Zartwitz war:
Von Zartwitz aus sollte es durch den Wald nach Speck gehen, um weiter nach Waren/Müritz zu kommen. So sah es jedenfalls Google Maps vor:
In Realität hörte hier irgendwann die Welt auf, die Strasse wurde immer abenteuerlicher, bröselige Betonplatten bildeten den Weg, links und rechts Moor und Wald. Und dann endete der Weg vor den „Ferienzentrum Zartwitz“. So sieht also das Ende der Welt aus. Naja, dann blieb mir nichts anderes übrig als umzukehren und mich südwärts zurück in die Zivilisation zu bringen.
Über Mirow fuhr ich weiter an der Müritz längs und wurschtelte mich durch die Dorfstrassen längs der Müritz, in Sitow links abgebogen um noch eine kleine Schleife um das „Land Fleesensee“ zu fahren. Auf der Tankstelle in Malchow traf ich ein bikendes Pärchen aus Neuss, mit denen ich einen netten Schwatz übers Motorrad fahren (was sonst) hielt. Bis Mirow ging es dann wieder den gleichen Weg zurück, dort bog ichg dann ab Richtung Zechliner Hütte und Rheinsberg. Und das war zum Abschluss wieder ein total nettes Stück Landstrasse durch enge Alleen mit schönen Kurven und hinter jeder Ecke lag ein weiterer See. Klar, heiss ja auch Müritz-Seen-Park, und das zu Recht. Einmal verführ ich mich dann auch vor der Diemitzer Schleuse, weil ich stumpf der Vorfahrtstrasse gefolgt war. So umfuhr ich den Vilzsee bis zum Zethner See, bis ich meinen Fehler bemerkte. Da aber auch diese Streckenpassage sehr nett war, störte es mich nicht sie nach dem Umkehren noch ein zweites Mal fahren zu müssen.
Über Zechliner Hütte ging es zum Ziel der Tour, das schöne Städtchen Rheinsberg.
Natürlich war ich etwas enttäuscht, daß es mit der Müritz-Umrundung nicht funktioniert hatte. Aber vor allem die Strecke von Prenzlau bis Mirow und von Mirow bis Rheinsberg waren wunderschön zu fahren und führten durch Landschaften zum niederknien. Um hieraus eine Tagestour mit Berlin als Start- und Zielort zu machen würde ich ggf. die Autobahn bis Prenzlau nehmen, dann die Route wie beschrieben bis Mirow fahren, von Dort aber nicht mehr hoch bis Malchow fahren sonder direkt über Rheinsberg bis Neuruppin fahren und dann wieder auf die Autobahn zurück nach Berlin (so wie hier). Letztendlich bin ich diese Strecke gefahren, knapp über 400 km:
Na super, da habe ich mir extra freigenommen um vor dem anstehenden Familiengeburtstag noch eine kleine Runde Motorrad fahren zu können und genau an jenem Freitagmorgen regnet es zum ersten Mal in der gesamten Woche! Was für ein Sch****! Aber wozu gibt es Regenkombis, also plünnte ich mich in das Ganzkörperkondom und machte mich auf die Socken Reifen.
Es sollte losgehen über die B2 nach Norden aus Berlin raus Richtung Bernau, von dort aus weiter über Lanke, Prenden und Marienwerder zum Werbellinsee. Den umfuhr ich bereits auf meiner Überlandfahrt mit der Fahrschule, die L220 führt zum Teil direkt am See entlang und bietet neben sehr schönen Natureindrücken tolle Kurven.
Moorlandschaft am Werbellinsee
Werbellinsee
In Joachimsthal gings nach rechts weiter über die Dörfer Richtung Eberswalde. In Eberswalde kurz nach der Ortseinfahrt links abgebogen und den Hinweisschildern Richtung Schiffshebewerk Niederfinow folgen. Auf der L291 kommen ein paar nette Bergauf- und Bergabpassagen. Am Schiffshebewerk kurz angehalten auf eine Bockwurst, dann gings weiter Richtung Oderberg. Auch hier wieder eine schmale Landstrasse mit kurvigen Bergauf- und Bergabpassagen, zur rechten mit schönem Blick auf den Lieper See und den Oderberger See.
Nach Orderberg könnte man über Neuenhagen direkt nach Bad Freienwalde weiterfahren, ich nahm aber einen kleinen Umweg über Bralitz, seeeeehr ländlich.
Weiher bei Bralitz
In Bad Freienwalde machte ich eine kurze Pause bei den nördlichsten Skisprungschanzen Deutschlands (no shit, die gibts wirklich). Den ursprünglichen Plan über Wriezen weiter zu fahren gab ich ob der Wetterlage auf und fuhr auf direktem Wege über die B158 und den Berliner Ring nach Hause zurück.