Motorrad-Magazin über Benzinkultur, Motorrad-Touren und Custombikes

Kategorie: Motorsport Seite 1 von 2

BMW WorldSBK 2025 Estoril: Toprak Razgatlioglu vor dem großen Triumph

Marc Márquez hat in der MotoGP alles klargemacht – Ducati ist mit ihm zum vierten Mal in Folge Fahrerweltmeister. Während in der Königsklasse also schon gefeiert wird, steht in der Superbike-WM noch alles auf Messers Schneide.

Zwei Siege und ein zweiter Platz: BMW dominiert in Estoril

Toprak Razgatlioglu hat in Estoril mit zwei Siegen und einem zweiten Platz seine WM-Führung ausgebaut. Mit nun 39 Punkten Vorsprung reist der Türke als klarer Favorit zum Saisonfinale in Jerez. Er zeigte einmal mehr, warum BMW ihn geholt hat: blitzsaubere Rennen, kontrollierte Aggressivität und ein unerschütterlicher Fokus aufs große Ziel. Sein Sieg im ersten Lauf, der Triumph im Superpole Race und der zweite Platz im Sonntagsrennen brachten nicht nur neue Rundenrekorde, sondern auch die Gewissheit, dass BMW im Titelrennen voll dabei ist.

Toprak Razgatlioglu gewinnt mit der BMW M 1000 RR das WorldSBK-Rennen in Estoril 2025

Van der Mark kämpft sich zurück

Teamkollege Michael van der Mark erlebte ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Nach einem unverschuldeten Sturz im ersten Rennen kämpfte er sich mit Platz neun und zehn am Sonntag zurück in die Top Ten – solide Ergebnisse, die in der Herstellerwertung zählen. Denn dort liegt BMW nur drei Punkte hinter Ducati. Teamchef Sven Blusch sprach von einem „nahezu perfekten Wochenende“ und lobte Topraks Reife: kein unnötiges Risiko, volle Punkteausbeute, Fokus auf den Titel. Technischer Direktor Christian Gonschor hob die Balance zwischen Leistung und Disziplin hervor – Toprak wisse genau, wann es sich lohnt zu kämpfen und wann Punkte wichtiger sind als Pokale.

Entscheidung fällt in Jerez

In Zahlen liest sich das Wochenende beeindruckend: Poleposition, zwei Siege, neue Streckenrekorde und über 580 WM-Punkte für BMW. Doch entscheidend ist, was jetzt kommt. Beim Finale in Jerez werden noch 62 Punkte vergeben. Ducati lauert mit Nicolò Bulega in Schlagdistanz, BMW hat die große Chance, erstmals den Superbike-Titel zu holen – und das nur zwei Wochen nachdem Marc Márquez auf der Desmosedici die MotoGP dominierte.

Spektakuläres DTM-Finale 2025: Güven schreibt Geschichte, Manthey EMA dominiert

Was für ein Finale: Die DTM-Saison 2025 endete in Hockenheim mit einem Wochenende, das alle Erwartungen übertraf. Neun Fahrer hatten vor den letzten beiden Rennen noch Titelchancen, zwei Läufe entschieden über Ruhm oder Enttäuschung – und am Ende triumphierte Ayhancan Güven. Der 27-jährige Türke krönte sich mit einem waghalsigen Überholmanöver in der letzten Runde zum ersten türkischen DTM-Champion der Geschichte.

Die Saison 2025 war von Anfang bis Ende unberechenbar, eng und voller Wendungen. Fünf verschiedene Hersteller, zahlreiche Rennsieger und ein Titelkampf, der bis zum letzten Meter offen blieb – die DTM zeigte sich in Bestform.

Samstag im Regen: Preining schlägt zurück

Das vorletzte Rennen der Saison begann mit einem Wetterdrama. Starker Regen sorgte auf dem Hockenheimring für rutschige Bedingungen, und schon in der ersten Runde drehte sich das Blatt. Pole-Setter Ben Green im Ferrari verlor nach einem Verbremser die Führung an Jack Aitken, wenig später übernahm Thomas Preining das Kommando. Der Österreicher nutzte die Stärken seines Porsche 911 GT3 R im Nassen perfekt aus, zog nach acht Runden an die Spitze und fuhr anschließend ein fast fehlerfreies Rennen.

Mit konstant schnellen Rundenzeiten setzte sich Preining deutlich ab und holte nach 32 Umläufen einen souveränen Sieg – seinen dritten der Saison. Damit kletterte er in der Gesamtwertung vom achten auf den zweiten Platz und brachte sich in eine ideale Ausgangsposition für das Finale.

Thomas Preining siegt im Regen von Hockenheim im Porsche 911 GT3 R

„Ein super Tag für uns“, sagte Preining nach dem Rennen. „Wir haben darauf hingearbeitet, im Titelkampf wieder dabei zu sein. Jetzt wollen wir das Ding morgen holen.“

DTM am Red Bull Ring: Rast übernimmt kurz die Spitze, Feller feiert Premierensieg

Das vorletzte Rennwochenende der DTM 2025 in Spielberg hatte alles: ein dominantes Rennen von René Rast, Drama in der letzten Runde und einen Premierensieg für Ricardo Feller. Vor den Augen von über 42.000 Fans auf dem Red Bull Ring spitzte sich der Titelkampf weiter zu – mit gleich neun Fahrern, die vor dem Finale in Hockenheim noch Chancen auf den Titel haben.

Samstag: Rast siegt, Aitken verzockt sich in der letzten Runde

René Rast nutzte den Heimvorteil in Österreich perfekt. Bereits in Runde zwei übernahm er die Spitze von Teamkollege Marco Wittmann und kontrollierte danach das Feld. Der dreifache Champion brachte den dritten Saisonsieg sicher ins Ziel und übernahm damit erstmals die Tabellenführung.

Für Schubert Motorsport wurde es sogar noch besser: Wittmann kam als Zweiter ins Ziel und machte den Doppelsieg für BMW perfekt. Dahinter lag lange Zeit Jack Aitken auf Podiumskurs. Doch ausgerechnet in der letzten Runde rutschte er mit seinem Ferrari von der Strecke – und verpasste so nicht nur das Podium, sondern auch die Tabellenführung. Nutznießer war Thierry Vermeulen, der sich über seinen zweiten Podestplatz der Saison freuen durfte.

Das Rennen zeigte einmal mehr, wie schnell sich in der DTM alles drehen kann. Die ersten acht Fahrer liegen innerhalb von nur 15 Punkten – Spannung bis zum Schluss ist garantiert.

Top 5 – Rennen 13, Red Bull Ring

  1. René Rast (Schubert Motorsport, BMW)
  2. Marco Wittmann (Schubert Motorsport, BMW)
  3. Thierry Vermeulen (Emil Frey Racing, Ferrari)
  4. Ben Green (Emil Frey Racing, Ferrari)
  5. Maro Engel (Mercedes-AMG Team Winward Racing)

Sonntag: Feller schenkt Land-Motorsport den Premierensieg

Am Sonntag schrieb Ricardo Feller Geschichte. Der Schweizer setzte sich nach einem packenden Duell mit Thierry Vermeulen durch und holte seinen ersten DTM-Sieg – zugleich der erste für Land-Motorsport. „Ich bin unglaublich stolz, Land-Motorsport den ersten DTM-Sieg zu schenken“, sagte Feller im Ziel.

Vermeulen war erneut stark unterwegs und sicherte sich den zweiten Podiumsplatz in Folge. Für Lokalmatador Lucas Auer ging ein kleiner Traum in Erfüllung: Mit Platz drei feierte er sein erstes Heim-Podium auf dem Red Bull Ring. Noch wichtiger: Der Österreicher holte sich die Tabellenführung zurück, die er am Samstag an Rast verloren hatte.

Hinter den Top-Drei komplettierten Maro Engel im Mercedes und Arjun Maini im Ford die Top 5. Rast dagegen fiel nach zwei Penalty-Laps weit zurück – ein Rückschlag im Titelkampf, den er aber beim Finale in Hockenheim noch ausgleichen könnte.

Top 5 – Rennen 14, Red Bull Ring

  1. Ricardo Feller (Land-Motorsport, Audi)
  2. Thierry Vermeulen (Emil Frey Racing, Ferrari)
  3. Lucas Auer (Mercedes-AMG Team Landgraf)
  4. Maro Engel (Mercedes-AMG Team Winward Racing)
  5. Arjun Maini (HRT Ford Performance)

Spannung pur vor dem Finale

Die Tabellenkonstellation vor Hockenheim verspricht ein Saisonfinale wie aus dem Bilderbuch. Auer führt die Meisterschaft mit 171 Punkten an, dahinter lauern Jordan Pepper (164) und René Rast (160). Thierry Vermeulen, Maro Engel und weitere Fahrer haben ebenfalls noch Chancen. Insgesamt neun Piloten dürfen sich Hoffnungen machen – so offen war ein Titelkampf in der DTM selten.

Vom 3. bis 5. Oktober entscheidet sich auf dem Hockenheimring, wer sich die Krone 2025 aufsetzen darf. Klar ist schon jetzt: Nach diesem Wochenende in Spielberg ist die DTM so spannend wie lange nicht mehr.

DTM Sachsenring: Güven mit Doppelsieg, Auer zurück an der Spitze

Der Sachsenring hat wieder einmal gezeigt, warum er zu den spannendsten Stationen der DTM gehört. An beiden Tagen gab es turbulente Rennen, wechselnde Bedingungen und jede Menge Drama – am Ende aber immer denselben Sieger. Ayhancan Güven nutzte seine Chancen eiskalt und feierte sowohl am Samstag als auch am Sonntag den Sieg. Damit steht der Porsche-Pilot nun bei vier Saisonsiegen und ist mitten im Titelkampf angekommen.

Samstag: Last-Minute-Sieg im Regenchaos

Am Samstag war es vor allem das Chaos der letzten Runde, das für Gesprächsstoff sorgte. Jordan Pepper und Thomas Preining lieferten sich im Regen ein Rad-an-Rad-Duell um die Spitze. Beide gingen weit, die Lücke nutzte Güven clever und schoss nach vorn. Der Türke jubelte über seinen dritten Saisonsieg, während Pepper und Aitken die weiteren Podiumsplätze belegten. Preining, der das Rennen fast schon sicher hatte, fiel noch auf Platz vier zurück. Jules Gounon komplettierte die Top Fünf.

Top 5, 11. Meisterschaftslauf am Samstag:

  1. Ayhancan Güven (Manthey EMA, Porsche)
  2. Jordan Pepper (TGI Team Lamborghini by GRT, Lamborghini)
  3. Jack Aitken (Emil Frey Racing, Ferrari)
  4. Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche)
  5. Jules Gounon (Mercedes-AMG Team Mann-Filter, Mercedes)

Sonntag: Aitken im Kies, Güven wieder ganz oben

Auch am Sonntag sollte es nicht ruhiger zugehen. Pole-Setter Jack Aitken führte das Feld zunächst souverän an, dahinter lagen Güven und Preining. Nach den Boxenstopps drehte sich das Bild, als Preining im Angriff auf Aitken zu spät bremste und den Briten ins Kiesbett schickte. Preining kassierte eine Strafe, Aitken musste weit hinten weitermachen – und Güven erbte die Führung. Souverän brachte er den Sieg ins Ziel, während Jules Gounon und Ben Green die weiteren Podiumsplätze belegten. Für Freude sorgte auch Marco Wittmann mit einer starken Aufholjagd auf Rang vier, René Rast schaffte es als Fünfter ebenfalls in die Top 5.

Top 5, 12. Meisterschaftslauf am Sonntag:

  1. Ayhancan Güven (Manthey EMA, Porsche)
  2. Jules Gounon (Mercedes-AMG Team Mann-Filter, Mercedes)
  3. Ben Green (Emil Frey Racing, Ferrari)
  4. Marco Wittmann (Schubert Motorsport, BMW)
  5. René Rast (Schubert Motorsport, BMW)

In der Gesamtwertung bleibt es eng: Lucas Auer erkämpfte sich mit Platz acht am Sonntag die Tabellenführung zurück, knapp vor Aitken und Güven. Mit 51.000 Zuschauerinnen und Zuschauern über drei Tage war das Wochenende auch neben der Strecke ein voller Erfolg. Der Titelkampf verspricht in den letzten vier Saisonrennen noch jede Menge Spannung – und Ayhancan Güven ist spätestens jetzt einer der ganz heißen Kandidaten.

DTM-Action am Nürburgring: Ferrari siegt am Samstag, BMW am Sonntag vorn

Am Nürburgring erlebten 78.000 Zuschauer ein intensives DTM-Wochenende mit zwei völlig unterschiedlichen Rennausgängen. Bestes Sommerwetter, volles Haus und harte Rad-an-Rad-Duelle sorgten dafür, dass die Fans an beiden Tagen voll auf ihre Kosten kamen. Während am Samstag Emil Frey Racing mit einem Doppelsieg für Ferrari jubelte, drehte BMW am Sonntag den Spieß um und sicherte sich seinerseits einen Doppelerfolg.

Rennen 1 – Aitken holt Ferrari-Doppelsieg

Das Samstagsrennen startete chaotisch: Schon in den ersten Kurven kam es zu mehreren Berührungen und Ausfällen, was die Rennleitung zu einer Unterbrechung zwang. Nach dem Re-Start behauptete Pole-Setter Jack Aitken die Führung, direkt gefolgt von seinem Emil-Frey-Teamkollegen Ben Green. Dahinter mischten sich Ricardo Feller im Audi, Jordan Pepper im Lamborghini und Marco Wittmann im BMW in die Verfolgergruppe ein.

Die taktische Vielfalt zeigte sich früh: Feller suchte sein Glück mit einem sehr frühen Boxenstopp, der ihn zunächst nach vorn brachte. Aitken hingegen wartete als einer der Letzten auf seinen Reifenwechsel und kam mit frischen Pirellis zurück auf die Strecke – allerdings zunächst hinter Feller. Es folgte ein sehenswerter Zweikampf über mehrere Runden, bei dem sich der Brite schließlich durchsetzte. Kurz darauf schnappte sich auch Green den Audi und machte den Ferrari-Doppelsieg perfekt.

MotoGP: Marc Márquez zurück auf dem Sachsenring-Thron – Ein Wochenende der Rekorde

Marc Márquez ist zurück – und wie. Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring holte sich der achtfache Weltmeister nicht nur den Sieg, sondern auch gleich zwei Jubiläen: seinen 200. Start in der Königsklasse und den zwölften Triumph auf seiner Lieblingsstrecke. Damit ist er alleiniger Rekordsieger in Hohenstein-Ernstthal und lässt Giacomo Agostini hinter sich. Dass dieser Erfolg vor 98.573 Fans am Rennsonntag und insgesamt 256.441 Besuchern am Wochenende zustande kam, passt ins Bild: Márquez liefert, wenn es darauf ankommt.

Von der Pole gestartet, setzte sich der Ducati-Werksfahrer sofort an die Spitze und ließ das Feld über die kompletten 30 Runden hinter sich. Keine Fehler, keine Zweifel, einfach Kontrolle. „Ein unglaublicher Moment“, sagte Márquez nach dem Rennen. Man nimmt es ihm ab – der Sachsenring ist sein Revier. Mit diesem siebten Saisonsieg baut er auch seine WM-Führung weiter aus. Der Abstand auf Bruder Álex beträgt nun 83 Punkte.

Apropos Bruder: Álex Márquez fuhr ein starkes Rennen und profitierte von den Stürzen von Di Giannantonio und Bezzecchi. Rang zwei zum 100. MotoGP-Start – besser kann man kaum zurückkommen. Komplettiert wurde das Podium durch Ducati-Kollege Francesco Bagnaia, der aber im Titelrennen inzwischen klar ins Hintertreffen geraten ist. Ducati dominiert also nicht nur die Startaufstellung, sondern auch das Podium – und der Sachsenring bleibt eine ihrer Hochburgen.

Die Rennzusammenfassung auf gibt es hier auf YouTube.

Abseits der MotoGP sorgten enge Zieleinläufe und Abbrüche für Gesprächsstoff. Deniz Öncü gewann ein dramatisches Moto2-Rennen, das nach einem Crash vorzeitig gewertet wurde. In der Moto3 siegte David Muñoz für das deutsche Intact GP-Team mit hauchdünnem Vorsprung in einem wild umkämpften Finale. Auch im Northern Talent Cup gab es deutsche Erfolge – Fynn Kratochwil und Robin Siegert bestimmten das Geschehen.

Am Ende bleibt vor allem eines hängen: Der Sachsenring liefert. Wieder einmal. Vierter Besucherrekord in Folge, volle Tribünen und ein Marc Márquez, der im Moment nicht zu stoppen scheint. Die nächste Chance, ihn live zu erleben, gibt es vom 10. bis 12. Juli 2026 – dann kehrt die MotoGP zurück nach Hohenstein-Ernstthal. Der Vorverkauf läuft.

Fotos: ADAC

Motorsport-Wochenende: Hülkenberg auf dem Podium, Preining doppelt stark

Es war ein Wochenende für die Geschichtsbücher – vor allem aus deutscher Sicht. In Silverstone schaffte Nico Hülkenberg endlich das, was ihm in 13 Jahren Formel 1 nie gelungen war: Er fuhr aufs Podium. Und das nicht irgendwo, sondern beim prestigeträchtigen Grand Prix von Großbritannien – bei wechselhaftem Wetter, im Duell mit Hamilton, gegen alle Erwartungen.

Formel 1 in Silverstone: Hülkenbergs langersehnter Moment

Der 37-Jährige lieferte im Sauber ein fehlerfreies Rennen ab, trotz Regenschauer, Safety Car und chaotischen Bedingungen. Gestartet vom 19. Platz fuhr er relativ schnell in die Top 10. Seine Boxenstopps waren perfekt getimed und so fand er sich in der zweiten Rennhälfte in den Top 5 wieder. Nachdem Lance Stroll im Aston Martin überwunden war hatte er „nur“ noch eine Sorge: kann er den von hinten anstürmenden siebenmaligen Weltmeister und Lokalmatador Lewis Hamilton in Schach halten? Zeitweise betrug der Abstand zwischen den beiden unter einer Sekunde und Hamilton war im DRS-Fenster. Aber Hülkenberg hielt dagegen und konnte sogar in Runde 46 die zwischenzeitlich schnellste Rennrunde in den nassen Asphalt drücken.

Hamilton belegte am Ende Platz vier für Ferrari – sein bestes Saisonergebnis, das er zum zweiten Mal in Folge erreichte. Gleichzeitig endete damit eine beeindruckende Serie: Zwölf Jahre in Folge stand Hamilton bei seinem Heimrennen in Silverstone auf dem Podium – ein Rekord, den kein anderer Fahrer auf einer Strecke je geschafft hat.

Momente wie diese machen mich einfach glücklich. Hülkenberg ist ein sehr talentierter Fahrer und ein cooler Kerl. Und dann mitfiebern zu können, dass er endlich mal für seinen Einsatz belohnt wird ist wirklich großartig. Und den „Driver of the Day“-Preis hat er mehr als verdient ebenso bekommen. Dank der Podest-Premiere im 239. Grand Prix seiner Karriere beendete Hülkenberg nicht nur seine eigene Durststrecke. Auch das Team aus Hinwil stand zum ersten Mal seit 263 Rennen wieder auf dem Podium.

Vorfreude auf den Sachsenring: Der MotoGP-Zirkus rollt wieder an

Noch drei Wochen bis zum lautesten Wochenende des Jahres – am zweiten Juli-Wochenende ist es wieder soweit: Der Sachsenring wird zur Arena für den Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland. Zwischen dem 11. und 13. Juli dreht sich in Hohenstein-Ernstthal alles um Geschwindigkeit, Spannung und große Emotionen. Die Strecke verwandelt sich schon jetzt in eine Hochsicherheits- und Hightech-Zone.

Ich war im letzten Jahr zum ersten Mal beim DTM-Rennen vor Ort – und war ehrlich gesagt ziemlich überrascht, wie eng, hügelig und spektakulär diese Strecke ist. Man hat von fast überall gute Sicht, die Atmosphäre ist familiär und gleichzeitig professionell. Dass hier ein MotoGP-Rennen ausgetragen wird, passt perfekt.

Und man merkt: Das hier ist nicht einfach ein Event, das ist eine Maschine, die mit voller Kraft hochfährt. Über 250.000 Besucher:innen waren es im letzten Jahr – das größte Einzelsportevent Deutschlands. Damit das überhaupt funktioniert, wird seit Wochen geplant, koordiniert und gebaut. Strom, Datenleitungen, Tribünen, Zäune, Sicherheit – alles muss passen, alles muss halten.

DTM in Zandvoort: Zwei Rennen, jede Menge Drama

Zugegeben, wir waren nicht vor Ort. Aber wer in diesem Jahr die DTM verfolgt, weiß: Einschalten lohnt sich wieder. Enge Kämpfe, starke Fahrten – und auf dem Dünenkurs von Zandvoort gab es obendrauf noch die perfekte Kulisse. Zwei Rennen, zwei Geschichten. Und beide hätten es verdient, in die Saison-Highlights aufgenommen zu werden.

Samstag: Güven behält den Durchblick

Das erste Rennen am Samstag war eines dieser typischen Zandvoort-Rennen. Wechselhaftes Wetter, knifflige Reifenentscheidungen – wer da die Nerven behält, kann groß abräumen. Ayhancan Güven tat genau das. Der Porsche-Pilot von Manthey EMA hatte das richtige Timing beim Boxenstopp, setzte früh auf Slicks und behielt auch beim späten Restart nach Safety-Car-Phase die Übersicht. Sieg Nummer zwei für den schnellen Türken.

Hinter ihm: Nicki Thiim im Lamborghini. Der Däne setzte auf Slicks von Anfang an – mutig, aber clever. Der Lohn: Platz zwei und das erste DTM-Podium für Abt Sportsline in der neuen Lamborghini-Ära. Maximilian Paul komplettierte das Podium und bescherte seinem Familienrennstall das erste Top-3-Ergebnis überhaupt. Starkes Rennen, mutige Strategie – genau das, was die DTM gerade ausmacht.

Erzbergrodeo 2025: Lettenbichler siegt zum vierten Mal in Folge

Es ist ein Spektakel, wie es im Offroad-Sport seinesgleichen sucht: Das Erzbergrodeo in Eisenerz, mitten im größten Eisenerz-Tagebau Mitteleuropas, ist jedes Jahr das Maß aller Dinge im Hard Enduro. Und auch 2025 hat sich an der Hierarchie nichts geändert: Manuel Lettenbichler gewinnt zum vierten Mal in Folge – und das mit einer beeindruckenden Vorstellung.

Der „Iron Giant“ fordert wieder alles

Über 1.000 Fahrer aus 43 Nationen versammelten sich auch dieses Jahr am Steirischen Erzberg. Das Ziel: Ankommen. Die Realität: Nur 14 Fahrer erreichten das Ziel innerhalb des Vier-Stunden-Zeitlimits. Damit bleibt das Erzbergrodeo seiner Tradition treu – 99 % scheitern an 35 Kilometern Gestein, Steilauffahrten und Wurzelteppichen.

Schon am ersten Tag zeigte sich: Das Tempo ist hoch. Josep García, fünffacher Enduro-Weltmeister aus Spanien, setzte die Bestzeit im Iron Road Prolog. Nur die schnellsten 500 durften am Sonntag ins Hauptrennen starten – darunter auch Promis wie Rallye-Ass Daniel Sanders und US-Offroad-Talent Seth Quintero, die aber eher zum Zuschauen als zum Mitfahren angereist waren.

Letti vs. Bolt: Zwei Weltmeister, ein Ziel

Das Hauptrennen entwickelte sich schnell zum Zweikampf: Billy Bolt, nach Verletzung 2024 zurück, legte einen raketenhaften Start hin und führte bis Checkpoint 10. Doch dann kam Lettenbichler – ruhig, kontrolliert, aber gnadenlos effizient. An der gefürchteten Passage „George Avenue“ überholte er Bolt und übernahm die Führung.

Einsetzender Regen machte das Rennen noch härter. Doch Lettenbichler ließ sich nicht beirren. Fehlerfrei fuhr er dem Ziel entgegen und beendete das Rennen in 2 Stunden, 49 Minuten und 17 Sekunden. Bolt kam elf Minuten später ins Ziel, Teodor Kabakchiev sicherte sich als erster Bulgare einen Platz auf dem Erzbergrodeo-Podium.

Die Top 5 im Überblick:

  1. Manuel Lettenbichler (GER) – KTM – 2h 49m 17s
  2. Billy Bolt (GBR) – Husqvarna – 3h 01m 57s
  3. Teodor Kabakchiev (BUL) – Sherco – 3h 13m 44s
  4. Mitch Brightmore (GBR) – GasGas – 3h 13m 46s
  5. Trystan Hart (CAN) – KTM – 3h 18m 32s

Nur noch ein Sieg bis zum Rekord

Mit seinem vierten Triumph rückt Lettenbichler ganz nah an die Legende Taddy Błażusiak heran, der das Rennen fünfmal gewinnen konnte. Der 27-jährige KTM-Werksfahrer bleibt bescheiden:
„Der Druck war groß, aber ich wusste: Wenn ich Billy in den Waldpassagen kriege, habe ich eine Chance.“ Gesagt, getan.

Und Billy? Zeigte sich trotz Platz zwei beeindruckt:
„Das Rennen hat unseren Sport groß gemacht. Mit dem Zeitlimit und 50 Fahrern auf einer Linie – die erste Stunde ist einfach irre.“

Fazit

Das Erzbergrodeo 2025 hat gezeigt: Die Legenden wachsen weiter. Lettenbichler ist auf dem besten Weg, sich endgültig in den Hard-Enduro-Olymp zu fahren. Und der „Berg aus Eisen“ bleibt der gnadenloseste Gegner, den man sich vorstellen kann.

Fotos: Philipp Platzer, Joerg Mitter, Red Bull Content Pool

Seite 1 von 2

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén