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Stark Varg SM – Elektro-Supermoto ohne Kompromisse

Nach der Offroad-Version Varg MX und der Enduro Varg EX bringt das junge spanische Unternehmen nun seine dritte Plattform an den Start: die erste Straßenversion, gebaut für alle, die Asphalt lieber quer nehmen als gerade.

Mit 80 PS Spitzenleistung, 914 Newtonmeter Drehmoment am Hinterrad und einem Gewicht von nur 124,5 Kilo spielt die Stark Varg SM in einer eigenen Liga. Damit hat sie das beste Leistungsgewicht aller derzeit erhältlichen Supermotos, ganz egal ob elektrisch oder mit Verbrenner. Der wassergekühlte Permanentmagnetmotor ist in ein ultraleichtes Chassis aus hochfestem Stahl, Aluminium der 7000er-Serie und Carbon integriert. Das Fahrwerk stammt von KYB, mit 48-mm-Gabel, 290 Millimeter Federweg und voll einstellbarem Dämpfer hinten – alles abgestimmt auf die speziellen Anforderungen des Supermoto-Fahrens.

Kraft aus der Steckdose – mit Hirn und Feingefühl

Der Akku ist nicht nur Energiespeicher, sondern Teil der Struktur. Die 7,2-kWh-Einheit in Magnesium-Wabenbauweise sorgt für zusätzliche Steifigkeit und gleichmäßige Gewichtsverteilung. In gemischtem Stadtverkehr sind laut Stark rund 120 Kilometer Reichweite drin, auf der Autobahn etwa 80. Geladen wird mit einem 3,3-kW-Ladegerät, das so kompakt ist, dass es in den Rucksack passt. Eine normale Haushaltssteckdose reicht – oder ein AC-Autoladegerät, falls man unterwegs nachladen will.

Wie bei Stark üblich, lässt sich die Leistung komplett individualisieren. Über die Stark-App kann man die Gasannahme, die Motorbremse und die Rekuperation anpassen, von sanft bis scharf. So verwandelt sich die Varg SM mit einem Knopfdruck vom City-Commuter in ein Stuntbike oder ein vollwertiges Tracktool. Auch Crawl-Mode und Rückwärtsgang sind an Bord – praktisch, wenn man die Maschine in engen Passagen manövrieren will.

Mehr Präzision, weniger Ballast

Das Cockpit ist das aufgeräumteste, das Stark bisher gebaut hat. Alle Kabel laufen unsichtbar, Schalter und Bedienelemente sind aus CNC-gefrästem Aluminium gefertigt. Herzstück ist das neue Arkenstone-Display – ein robustes, stoßfestes Android-System mit Navigation, Fahrdaten, Over-the-Air-Updates und Tuningfunktionen direkt vom Lenker aus.

Für die Straße wurde auch die Bremsanlage überarbeitet. Vorn arbeitet eine 320-mm-Bremsscheibe mit Vierkolben-Monoblock-Sattel und radialem Hauptzylinder von Brembo, hinten eine 220-mm-Scheibe. Dazu kommt ein eigens entwickelter Bremshebel, der präzise Dosierung erlaubt – besonders wichtig, wenn das Vorderrad häufiger in der Luft als auf dem Asphalt ist.

Und weil es bei Supermoto nicht nur um Leistung geht, hat Stark viel Aufwand in Balance und Ergonomie gesteckt. Die Geometrie wurde speziell für agiles Einlenken und hohe Stabilität beim Rausbeschleunigen entwickelt. Die CNC-gefräste obere Gabelbrücke bietet 16 Millimeter Versatz und 205 Millimeter Gabelabstand – das sorgt für ein präzises Gefühl an der Front, egal ob im Stadtverkehr oder auf der Kartbahn.

Straßenzulassung und Alltagstauglichkeit inklusive

Im Gegensatz zu vielen anderen Performance-E-Bikes ist die Stark Varg SM voll straßenzugelassen – in Europa, Australien, Neuseeland und den USA. In einigen südlichen Ländern darf sie sogar mit Autoführerschein gefahren werden. Das macht sie besonders interessant für alle, die den Umstieg auf zwei Räder mit einem echten Performance-Bike beginnen wollen.

Stark hat außerdem an Details gedacht, die im Alltag zählen: flexible Blinker aus optischem Silikon, ein integrierter Kennzeichenträger mit Schutzfunktion und ein 4.000-Lumen-Scheinwerfer – laut Hersteller dreimal heller als bei der Konkurrenz. Damit wird die Nacht zum Spielplatz.

Die Varg SM braucht kein Öl, keine Filter, keine Ventile – Wartung reduziert sich auf Reifen, Bremsen und gelegentliches Laden. Gebaut wird das Motorrad in Europa unter hohen Umwelt- und Qualitätsstandards. Rahmen, Batteriegehäuse und viele Komponenten bestehen aus recycelbaren Materialien.

Preis, Ausstattung und Fazit

Die Stark Varg SM ist in zwei Versionen erhältlich: Standard mit 60 PS für 12.990 Euro und Alpha mit 80 PS für 13.990 Euro. Optional gibt es Titan-Upgrades für Fußrasten, Schrauben und Achsen sowie vier Reifenoptionen – vom sportlichen Pirelli Diablo Rosso IV bis zum Anlas Grip Plus für nasse Tage.

Damit zielt die Stark Varg SM auf Fahrer, die etwas Neues suchen. Kein Kompromiss zwischen Spaß und Nachhaltigkeit, sondern beides in einem Motorrad. Wer bisher dachte, Elektro sei langweilig, dürfte hier schnell seine Meinung ändern.

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  1. YES!! Genau mein Ding – damit wird Supermoto wieder geil 😉

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