Es war ein Wochenende für die Geschichtsbücher – vor allem aus deutscher Sicht. In Silverstone schaffte Nico Hülkenberg endlich das, was ihm in 13 Jahren Formel 1 nie gelungen war: Er fuhr aufs Podium. Und das nicht irgendwo, sondern beim prestigeträchtigen Grand Prix von Großbritannien – bei wechselhaftem Wetter, im Duell mit Hamilton, gegen alle Erwartungen.
Formel 1 in Silverstone: Hülkenbergs langersehnter Moment
Der 37-Jährige lieferte im Sauber ein fehlerfreies Rennen ab, trotz Regenschauer, Safety Car und chaotischen Bedingungen. Gestartet vom 19. Platz fuhr er relativ schnell in die Top 10. Seine Boxenstopps waren perfekt getimed und so fand er sich in der zweiten Rennhälfte in den Top 5 wieder. Nachdem Lance Stroll im Aston Martin überwunden war hatte er „nur“ noch eine Sorge: kann er den von hinten anstürmenden siebenmaligen Weltmeister und Lokalmatador Lewis Hamilton in Schach halten? Zeitweise betrug der Abstand zwischen den beiden unter einer Sekunde und Hamilton war im DRS-Fenster. Aber Hülkenberg hielt dagegen und konnte sogar in Runde 46 die zwischenzeitlich schnellste Rennrunde in den nassen Asphalt drücken.




Hamilton belegte am Ende Platz vier für Ferrari – sein bestes Saisonergebnis, das er zum zweiten Mal in Folge erreichte. Gleichzeitig endete damit eine beeindruckende Serie: Zwölf Jahre in Folge stand Hamilton bei seinem Heimrennen in Silverstone auf dem Podium – ein Rekord, den kein anderer Fahrer auf einer Strecke je geschafft hat.
Momente wie diese machen mich einfach glücklich. Hülkenberg ist ein sehr talentierter Fahrer und ein cooler Kerl. Und dann mitfiebern zu können, dass er endlich mal für seinen Einsatz belohnt wird ist wirklich großartig. Und den „Driver of the Day“-Preis hat er mehr als verdient ebenso bekommen. Dank der Podest-Premiere im 239. Grand Prix seiner Karriere beendete Hülkenberg nicht nur seine eigene Durststrecke. Auch das Team aus Hinwil stand zum ersten Mal seit 263 Rennen wieder auf dem Podium.
An dieser Stelle darf dieser Klassiker nicht fehlen:
Den ausführlichen Rennbericht findet ihr wie immer im Racingblog.
DTM Samstag in Nürnberg: Pepper fährt’s nach Hause
Der erste DTM-Lauf am Norisring bot Sonne, Stadtkurs und viele Geschichten. Allen voran: Jordan Pepper. Der Südafrikaner sicherte sich am Samstag seinen ersten DTM-Sieg überhaupt. Vom Start weg kontrollierte er das Rennen und ließ sich auch durch einen späten Boxenstopp nicht aus dem Konzept bringen. Dank eines komfortablen Vorsprungs kam er nach 65 Runden als souveräner Sieger ins Ziel.


Hinter ihm zeigten Thomas Preining im Porsche und Maro Engel im Mercedes eine starke Leistung. Preining fuhr taktisch klug, überholte früh und profitierte von einem schnellen Boxenstopp. Engel kämpfte sich nach einer Berührung mit Nicki Thiim zurück auf das Podium. Für Ferrari-Pilot Thierry Vermeulen reichte es trotz starker Frühphase nur zu Platz vier. Jack Aitken komplettierte die Top Fünf.
Top 5 – DTM Rennen 7, Samstag
- Jordan Pepper (Lamborghini)
- Thomas Preining (Porsche), +3,055 Sek.
- Maro Engel (Mercedes-AMG), +4,132 Sek.
- Thierry Vermeulen (Ferrari), +5,596 Sek.
- Jack Aitken (Ferrari), +6,557 Sek.
DTM Sonntag: Preining meldet sich im Titelkampf zurück
Am Sonntag war es dann Thomas Preining, der die Schlagzeilen bestimmte. Schon am Start machte er drei Plätze gut, später folgte ein packender Zweikampf mit Jack Aitken, den der Österreicher mit einem starken zweiten Stint und einem schnellen Boxenstopp für sich entschied. Für Preining war es der erste Saisonsieg – und bereits der dritte seiner Karriere auf dem Norisring.
Aitken musste sich diesmal mit Platz zwei zufriedengeben, konnte aber erneut seine Konstanz zeigen. Vermeulen fuhr als Dritter auf sein zweites Podium an diesem Wochenende. Maro Engel wurde Vierter, Arjun Maini holte im Ford Mustang als Fünfter das beste Ergebnis für das neue Auto.


Jordan Pepper kam nach seinem Sieg vom Samstag nicht über Rang neun hinaus. Lucas Auer landete auf Platz acht, verteidigte damit aber weiter die Tabellenführung in der Meisterschaft. Preining ist ihm nun dicht auf den Fersen.
Top 5 – DTM Rennen 8, Sonntag
- Thomas Preining (Porsche)
- Jack Aitken (Ferrari), +1,592 Sek.
- Thierry Vermeulen (Ferrari), +5,209 Sek.
- Maro Engel (Mercedes-AMG), +9,851 Sek.
- Arjun Maini (Ford), +11,906 Sek.
Unterm Strich war das ein Wochenende, das zeigt, wie spannend Motorsport auch zur Saisonhalbzeit noch sein kann. Hülkenbergs Podium ist ein kleines Motorsportmärchen, das selbst altgediente Formel-1-Fans gerührt hat. Und die DTM bleibt unberechenbar – mit sechs Siegern in acht Rennen ist noch alles offen. Weiter geht’s in drei Wochen mit dem nächsten Klassiker: Spa.
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