Manche Dinge sehen aus, als hätte jemand einfach auf „Traumbike“ gedrückt – und dann ernst gemacht. Das Ichiban Prototype 01 ist so ein Ding. Gerade erst auf dem Reload.Land Festival in Berlin vorgestellt, ist es gleichzeitig Hommage, Machbarkeitsstudie und Kampfansage.

Wer den Kultfilm Akira kennt, erkennt die Inspiration sofort. Breiter Lenker, ultratiefes Heck, kantige Front – ein bisschen Cyberpunk, sehr viel Japan. Designer Ivan Zhurba hat das, was jahrzehntelang nur als Poster im WG-Zimmer hing, in die reale Welt gebracht. Und dabei nicht nur auf Show gesetzt.

Denn unter der auffälligen Hülle steckt Technik, die ernst genommen werden will: 45 kW Dualmotor-Antrieb, 0 auf 100 in 3,5 Sekunden, „Godzilla Mode“ für kurzzeitige Drehmoment-Explosionen und bis zu 250 km Reichweite – je nachdem, wie stark man den rechten Griff beansprucht. Geladen wird per Schnelllader in einer halben Stunde auf 70 Prozent.
Die Philosophie dahinter nennt sich „Kanso“ – Schlichtheit ohne Verzicht. Also kein überladenes Dashboard, keine Spielereien, sondern Fokus auf das Wesentliche: Fahren. Und das offenbar so überzeugend, dass beim Event über 100 Vorbestellungen eingingen. Insgesamt sollen es mittlerweile mehr als 2.000 sein – viele davon von Leuten, die vorher nie Motorrad gefahren sind.
Ob das Ichiban nur ein gut inszenierter Prototyp bleibt oder wirklich eine neue Kategorie begründet, wird sich zeigen. Klar ist aber: Das Team meint es ernst. Preis und Serienstart sollen bald folgen.
Bis dahin bleibt ein Bike, das aussieht wie ein Filmzitat – und sich anfühlt wie ein Aufbruch.
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