Zum zweiten Mal waren wir beim DTM-Wochenende am Lausitzring – und das Rennen hat uns nicht enttäuscht. Von unseren Plätzen im oberen Bereich der Haupttribüne hatten wir fast die gesamte Strecke im Blick. Besonders die Anbremszone vor Kurve 1 war ein Highlight: Dort ging’s ordentlich zur Sache, immer wieder hartes Gerangel, teils Rad an Rad, teils Blech an Blech. Oder wie es der Streckensprecher passend formulierte: „Da wird sich heute herzhaft in den Koffer gefahren!“



Geduldig, kaltblütig, schnell – Jack Aitken siegt im Ferrari
Pole, Rennen kontrolliert, dann zwischenzeitlich die Führung verloren – und doch triumphiert Aitken. Der 29-Jährige vom Emil Frey Racing Team zeigte Nerven aus Stahl, als er in der vorletzten Runde ein sauberes Überholmanöver gegen Rast setzte und sich damit seinen fünften DTM-Sieg holte. „Ich hab bis zum Schluss Druck gemacht, aber nicht damit gerechnet, dass René mir noch eine Chance gibt“, so Aitken nach dem Rennen.
Rast: Starke Strategie, fehlende Traktion
René Rast fuhr ein starkes Rennen: Von Platz acht gestartet, arbeitete er sich mit cleverer Boxenstrategie und konstanten Rundenzeiten an die Spitze. Doch gegen Rennende ließ die Traktion nach, Aitken kam näher – und ging vorbei. Rast: „Zwei Runden vor Schluss den Sieg zu verlieren, ist natürlich bitter. Aber nach Platz acht im Quali ist Platz zwei ein Top-Ergebnis.“
Gounon: Von „kein Speed“ zu Zentimeter-Finish

Jules Gounon schien früh im Rennen keine Chance aufs Podium zu haben, doch nach dem Reifenwechsel drehte der Franzose auf. Im letzten Umlauf kam er Rast gefährlich nahe, doch der BMW-Pilot rettete 0,045 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Gounon blieb Platz drei – und ein Grinsen im Gesicht: „Das war ein verrücktes Rennen.“
Was sonst noch passierte:
- Marco Wittmann glänzte mit Startplatz zwei, fiel aber durch ein ABS-Problem zurück und wurde am Ende Achter.
- Jordan Pepper fuhr im Lamborghini auf Rang vier, Maro Engel wurde Fünfter.
- Meister Bortolotti startete als 20., kam als Sechster ins Ziel.
- Lucas Auer bleibt trotz Platz neun Gesamtführender.
- Timo Glock holte im McLaren als Zehnter seine ersten Punkte der Saison.
Fazit
Für uns Berliner liegt der Lausitzring quasi vor der Haustür – und ist nach zwei Besuchen definitiv dabei, sich neben Oschersleben zu einer unserer Lieblingsstrecken zu mausern. Die Mischung aus guter Sicht, kurzer Anreise und packender Rennaction macht’s einfach. Wenn die DTM so weitermacht, wird das eine Saison, die wir nicht so schnell vergessen.
Fotos: DTM, eigene
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