Nach mehr als drei Jahrzehnten Abwesenheit meldet sich Can-Am gleich mit zwei Modellen auf dem Motorradmarkt zurück. In den 1970er Jahren erlangte die Marke Kultstatus durch ihre leistungsstarken Motocross- und Enduro-Motorräder, bevor sie sich auf Offroad- und Freizeitfahrzeuge konzentrierte. Nun setzt BRP (Bombardier Recreational Products) mit Can-Am wieder auf den Motorradmarkt – diesmal jedoch elektrisch.
Mit den Modellen Pulse und Origin zielt Can-Am auf zwei klar definierte Zielgruppen: Pulse für urbane Pendler, die ein wendiges, modernes Motorrad suchen sowie die Origin für Fahrer, die auch mal abseits befestigter Straßen unterwegs sind. Auf der Intermot konnte ich mir die Modelle mal näher anschauen.
Die Technik im Detail
Motor und Leistung
Beide Modelle werden von einem ROTAX E-POWER-Motor angetrieben, der eine Spitzenleistung von 35 kW (47 PS) und ein maximales Drehmoment von 72 Nm bietet. Für Fahrer mit A1-Führerschein gibt es eine 11-kW-Variante.
Reichweite und Ladezeiten
Die Reichweiten beider Modelle sind für den Alltag ausreichend. Im Stadtverkehr erreichen sie eine maximale Distanz von bis zu 145 Kilometern, während sie bei einer kombinierten Nutzung nach dem WMTC-Standard etwa 115 Kilometer schaffen. Bei einer konstanten Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde können die Fahrzeuge eine Reichweite von 84 Kilometern erzielen.
Bei einer Ladung über Level-2-Anschlüsse mit 240 Volt können die Akkus in 50 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden, während eine volle Ladung etwa 1 Stunde und 30 Minuten benötigt. Über Level-1-Anschlüsse mit 120 Volt dauert das Aufladen auf 80 Prozent 3 Stunden und 10 Minuten und auf 100 Prozent 5 Stunden und 15 Minuten.
Fahrwerk und Bremsen
Für ein sicheres und komfortables Fahrerlebnis sorgen hochwertige Komponenten. Das Fahrwerk ist mit einer KYB-Federung ausgestattet, die vorne und hinten jeweils 255 Millimeter Federweg bietet. Die Bremsanlage besteht aus J.Juan-Scheibenbremsen, wobei die Vorderbremse eine Scheibe mit einem Durchmesser von 320 Millimetern und einem 2-Kolben-Sattel besitzt, während die Hinterbremse mit einer 240-Millimeter-Scheibe und einem 1-Kolben-Sattel ausgestattet ist.
Abmessungen und Gewicht
Die Can-Am Origin misst in der Länge 2204 Millimeter, in der Breite 861 Millimeter und in der Höhe 1414 Millimeter. Die Sitzhöhe beträgt 865 Millimeter, während die Bodenfreiheit bei 274 Millimetern liegt. Das Trockengewicht des Motorrads wird mit 187 Kilogramm angegeben. Die Can-Am Pulse bietet ähnliche Dimensionen, legt den Fokus jedoch stärker auf den urbanen Einsatz.
Ausstattung
Can-Am hat beide Motorräder mit einer Vielzahl moderner Features ausgestattet. Beide Modelle verfügen über ein 10,25-Zoll-Touchscreen-Display, das sowohl BRP Connect als auch Apple CarPlay unterstützt. Für optimale Sichtbarkeit sorgt eine LED-Beleuchtung, während ein Handschuhfach mit USB-Anschluss für zusätzlichen Komfort sorgt.
Bei den Fahrmodi bieten die Pulse und die Origin jeweils Normal, Eco, Rain und Sport+, während die Origin zusätzlich mit speziellen Off-Road-Modi ausgestattet ist. Durch aktive und passive Rekuperation wird die Effizienz des Fahrens gesteigert, und ein integrierter Rückwärtsgang erleichtert das Manövrieren auf engem Raum.
Fazit
Mit den Elektromodellen Pulse und Origin macht Can-Am einen eindrucksvollen Schritt zurück ins Motorradsegment. Persönlich gefällt mir das Design und die Formensprache sehr gut. Qualitativ hochwertige Ausstattung und interessante Features machen die Can-Am-Modelle zu interessanten Packages im Elektromotorrad-Segment. Wenn da nicht die Preis-Eintrittsschwelle wäre. Die Pulse startet bei 16.899€ und die Origin ab 17.499€. Da sind wir schon in Zero DS-Gefilden.
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