Mit der BMW R 12 S bringt BMW Motorrad ein Modell auf den Markt, das die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen soll. Inspiriert von der legendären R 90 S aus den 70er Jahren, die einst als Meilenstein des sportlichen Motorradbaus galt, zielt die R 12 S darauf ab, diesen Geist in moderner Form wieder aufleben zu lassen. Doch was macht dieses neue Modell aus, und wie gelungen ist die Verbindung von Retro-Charme und aktueller Technik?

Die Geschichte hinter der Legende

Die R 90 S wurde 1973 vorgestellt und setzte damals Maßstäbe. Mit ihrer aerodynamischen Lenkerverkleidung und der auffälligen Lackierung in Daytona Orange war sie mehr als nur ein Motorrad – sie war ein Statement. Technisch beeindruckte sie mit 67 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h, während sie optisch durch ihre klare Designsprache und markante Details wie das Heckbürzel Akzente setzte.

Aber auch auf der Rennstrecke wusste die R 90 S zu überzeugen: Erfolge wie der Klassensieg bei der Isle of Man Production TT 1976 und der AMA-Superbike-Titel desselben Jahres unterstrichen ihre sportlichen Gene. Diese Kombination aus Design und Performance machte sie zu einer Ikone, die bis heute von Fans und Sammlern geschätzt wird.

Die R 12 S: Retro trifft Moderne

Mit der R 12 S greift BMW Motorrad genau diesen Spirit auf und interpretiert ihn für die Gegenwart. Als Basis dient die R 12 nineT, von der viele technische Elemente übernommen wurden. Doch in der Gestaltung hebt sich die R 12 S deutlich ab. Besonders die lenkerfeste Cockpit-Verkleidung mit getöntem Windschild, die Sitzbank mit auffälligen Kontrastnähten und die Lackierung in „Lavaorange metallic“ setzen Akzente, die direkt an die R 90 S erinnern. Ergänzt wird das Design durch Details wie die rote Doppellinierung, gebürstete Aluminiumflächen an Tank und Sitzbankhöcker sowie das rot ausgelegte „S“ auf den Seitendeckeln.

Alexander Buckan, Leiter BMW Motorrad Design, beschreibt die R 12 S als „authentisches und sportliches Retro-Bike“, das den Geist der R 90 S nicht nur visuell, sondern auch konzeptionell aufgreift. Ziel ist es, ein Motorrad zu schaffen, das nicht nur Erinnerungen weckt, sondern sich auch in der heutigen Motorradwelt behaupten kann.

Ausstattung: Ein Hauch von Luxus

Die R 12 S bringt eine umfangreiche Serienausstattung mit, die sowohl optische als auch funktionale Highlights umfasst. Die Option-719-Räder Classic II mit Drahtspeichen und glänzend eloxierten Felgenringen verleihen dem Motorrad einen hochwertigen Look, während die in Schwarz gehaltenen Lenker und Gabelstandrohre für einen sportlichen Touch sorgen. Die Frästeilepakete Shadow und Shadow II setzen weitere Akzente: von Zylinderkopfhauben über Fußrastenanlagen bis hin zu Lenkerendenspiegeln.

Für den Fahrkomfort sorgen Features wie Hill Start Control, Heizgriffe, eine Temporegelung und der Schaltassistent Pro. Sicherheit wird durch das adaptive Kurvenlicht „Headlight Pro“ erhöht, das die Fahrbahn in Kurven optimal ausleuchtet – ein modernes Detail, das besonders bei Nachtfahrten überzeugen dürfte.

Individualisierung leicht gemacht

Wer die R 12 S noch stärker personalisieren möchte, findet bei BMW Motorrad ein breites Angebot an Zubehör. Neben klassischen Optionen wie Titan-Endschalldämpfern und Softtaschen können auch Designelemente wie ein kurzer Heckabschluss oder ein an der Schwinge montierter Kennzeichenträger gewählt werden. Moderne Technikliebhaber kommen mit Features wie Reifendruckkontrolle, Diebstahlwarnanlage oder dem Connected Ride Digital Display auf ihre Kosten.

Ein Blick nach vorne

Die BMW R 12 S positioniert sich klar im Segment der sportlichen Retro-Bikes und spricht eine Zielgruppe an, die den Charme klassischer Motorräder mit dem Komfort und der Sicherheit moderner Technik verbinden möchte. Mit ihrer Kombination aus nostalgischem Design und zeitgemäßer Ausstattung könnte sie nicht nur Fans der Marke, sondern auch neue Interessenten ansprechen.

Ob sie dabei an die emotionale Strahlkraft der R 90 S anknüpfen kann, wird die Zeit zeigen. Die historische Anleihe ist auf jeden Fall naheliegend, die Studie zur ersten R nineT von Roland Sands trat damals in die gleichen Fussstapfen. Und der Erfolg gab dem Modell damals schon Recht, mal schauen wie das bei dem neuen der Fall ist.