Fun Fact: auf der EICMA haben alle Hersteller ihre Pressekonferenzen auf ihren Messeständen gemacht. Nur Honda nicht. Die haben das Auditorium gemietet. Das war dann auch komplett überfüllt und der japanische Hersteller enttäuschte nicht und lieferte ein Neuigkeiten-Feuerwerk. Darunter waren zwei neue Elektromotorräder vor: das EV Fun Concept und das EV Urban Concept. Diese beiden Modelle repräsentieren unterschiedliche Ansätze zur Elektrifizierung des Motorradmarktes und sollen die jeweiligen Zielgruppen im urbanen sowie im freizeitorientierten Umfeld ansprechen. Honda treibt damit seinen Plan voran, eine vollständig elektrische Modellpalette aufzubauen und langfristig die CO₂-Neutralität bis 2050 zu erreichen. Ein erster Schritt für den Motorradbereich ist die Markteinführung von Elektromodellen im Jahr 2024.
EV Fun Concept – Elektrischer Fahrspaß im Freizeitbereich
Das EV Fun Concept stellt Hondas erstes elektrisches Motorrad für den Markt dar und wird 2025 erhältlich sein. Die Antriebsleistung des Naked Bikes soll der eines mittelgroßen Verbrennungsmotors entsprechen, was es für den urbanen Pendelverkehr und kurze Touren prädestiniert.
Technisch wartet das EV Fun Concept mit einer fest verbauten Batterie auf, die mit dem CCS2-Standard für Schnellladung kompatibel ist. Diese Technologie stammt aus Hondas Erfahrung im Automobilbereich und soll kurze Ladezeiten sowie ein geringes Gewicht ermöglichen. Eine Reichweite von über 100 Kilometern dürfte vor allem für die Stadtnutzung attraktiv sein.
EV Urban Concept – Vision der urbanen Elektromobilität
Mit dem EV Urban Concept verfolgt Honda eine klare Vision für die urbane Mobilität der Zukunft. Das Modell setzt auf ein funktionales Design und soll vernetzte Technologien bieten, die das Zusammenspiel von Fahrer und Maschine in den Vordergrund rücken. Das Konzept integriert eine maßgeschneiderte Batterie und Software-Lösungen, die das Fahrzeug zu einer intelligenten Mobilitätslösung im Stadtverkehr machen sollen.
Das „Urban Concept“ soll laut Honda nahtlos in den Alltag integrierbar sein und steht für eine Zukunft, in der Mobilität stärker auf den urbanen Raum und die dortigen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Ebenfalls neu: der Elektroroller CUV e:
Der CUV e: ist (nach der Einführung des Elektromopeds EM1 e: im Jahr 2024) das zweite Elektro-Zweirad von Honda, das für die Massenproduktion in Europa vorgesehen ist. CUV steht für »Clean Urban Vehicle«. Der neue Honda CUV e: bietet emissionsfreies Fahren mit einer Performance, die dem eines 125 cm³-Scooters ähnelt.
Der E-Antrieb des CUV e: bezieht seine Energie aus zwei austauschbaren Honda Mobile Power Pack e:-Batterien und bietet eine Reichweite von über 70 Kilometern. Die Ausstattung umfasst ein vernetztes 7-Zoll-TFT Display, drei Fahrmodi, LED-Lichttechnik rundum, eine Assist-Funktion zum Rückwärtsfahren sowie eine USB-C-Buchse.
Hondas elektrische Zukunftspläne: 30 Modelle bis 2030 und Test eines Batterie-Sharing-Systems
Auch wenn sie sich mit weiteren Details und technischen Daten zu den Modellen bisher zurückgehalten haben, geht Honda mit der Vorstellung des sportlichen EV Fun Concept und des technologisch fortschrittlichen EV Urban Concept einen weiteren Schritt in seiner langfristigen Strategie, den Motorradmarkt bis 2030 um 30 Elektromodelle zu erweitern und eine CO₂-neutrale Zukunft anzustreben.
Zusätzlich zur Markteinführung dieser Modelle testet Honda in Europa gemeinsam mit dem schwedischen Start-up GoCimo ein Batterie-Sharing-System. Die Testphase beginnt im Februar 2025 und wird über ein Jahr in Malmö durchgeführt. Ziel ist es, die Akzeptanz eines Batterie-Sharing-Dienstes zu prüfen, eine neue Batteriewechselstation zu testen und die wirtschaftliche Machbarkeit solcher Dienste in Europa zu bewerten. Für diesen Test stellt Honda drei Wechselstationen sowie 30 Elektroroller des Typs EM1 e: und 60 Honda Mobile Power Packs bereit.
So spannend das Konzept des Batteriesharing ist, neu ist es nicht. Bereits 2015 versuchte Gogoro, dieses System zu etablieren, leider erfolglos. Persönlich finde ich das Konzept sehr wichtig, hätte es doch im urbanen Raum das Potential, die Nutzung elektrischer Zweiradmobilität zu beflügeln.
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