Was ich an der fortschreitenden Elektromobilität toll finde? Es tauchen sehr viele neue Marken und Konzepte auf wie Stilride, DAB oder eben auch Maeving. Die Marke aus England – entworfen und produziert werden die Motorräder in Coventry – hatte ich bis dato nicht auf dem Schirm. Aktuell steht die Maeving RM1S beim Craftwerk Berlin als Probefahrer und ich liess mir die Gelegenheit nicht entgehen und führte sie an einem sonnigen Sonntag aus durch die Hauptstadt.
Bereits beim ersten Rundgang um das Elektromotorrad begeistert das klassische Design zwischen Café Racer, Bobber und Board Tracker. Klare Linien, minimalistische Formen und tolle Materialien wie Radabdeckungen aus Carbon oder gebürstetes Aluminium. Die Testmaschine stand komplett in silber da, es stehen aber auch tolle Ein- oder Mehrfarblackierungen zur Verfügung. Der Einzelsitz ist in Diamantstich-Optik gehalten, das Cockpit ist minimalistisch mit analogem Tacho mit integrierter Digitalanzeige, Lenkerendenspiegel sind ebenfalls serienmässig. Selbst der Kabelstrang zwischen Batteriefach und Motor wurde schön verpackt und wirkt wie ein Auspuffrohr mit Hitzeschutz. Well done, Gentlemen, well done!
Beide Maeving-Modelle RM1 und RM1S sind in Deutschland mit einem A1-Führerschein oder einer B-196er Erweiterung des Autoführerscheins zu bewegen. Das Bike wiegt überschaubare 144 Kilogramm inklusive des in der Tankattrappe untergebrachten Ladegeräts. Beide Akkus sind entnehmbar, wiegen jeweils 16,5 kg und bieten zusammen knapp 5,5 kWh Kapazität, welche den Motor antreiben, er über eine Dauerleistung von 7,2 kW sowie eine Spitzenleistung von 11,1 kW bietet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 110 km/h im höchsten Fahrmodus, als Reichweite gibt der Hersteller bis zu 130 km an.
Genug der Daten, wie fährt sich die Maeving? Die Handlichkeit merkt man schon beim Aufsteigen. Kaum sitzt man im bequemen Einzelsitz und verlagert im Stehen mal das Gewicht nach links und rechts fühlt es sich fast so an wie auf dem Fahrrad. Ich starte gleich im S-Modus, in dem der Elektromotor die volle Leistung and Hinterrad liefert. Ein kleiner Wendekreis erlaubt das wieselflinke Zirkeln durch den Stadtverkehr. Bis zu 210 Newtonmeter Drehmoment machen richtig Spaß und treiben das leichte Gefährt sehr dynamisch nach vorne. Natürlich geht das auch am meisten auf die Batterie und wenn man akkuschonender unterwegs sein möchte, bieten der I-Modus (bis 75 km/h) oder der E-Modus (bis 50 km/h) die Möglichkeit dazu und man kann immer noch im Stadtverkehr gut mitschwimmen.
Gestoppt wird via Kombibremse (CBS): der rechte Handhebel bedient alleine die Vorderbremse, der linke Handhebel kombiniert Hinter- und Vorderbremse mit 40 Prozent Bremskraft vorne und 60 Prozent hinten. ABS ist nicht vorhanden. Die Bremsleistung ist ok, generell könnte die Bremse etwas besser dosierbar sein.
Etwas verbesserungswürdig ist ebenso der Federungskomfort. Hinten dämpfen Doppelfederbeine mit 80 mm Federweg, die etwas mehr ungefederte Massen zu bändigen zu haben, da der Elektromotor auf der Hinterradnabe sitzt. Hier könnte man über ein Upgrade nachdenken.
Hat man die Batterien mal leer gefahren, soll es das Ladegerät in unter fünf Stunden von 0-100 % zu laden. Von 20-80 % soll es in 2,5 Stunden gehen. Geht also locker tagsüber im Büro oder abends zu Hause.
Die Maeving RM1S geht für 8.995 Euro über den Ladentisch, die kleinere Version RM1 (bis 70 km/h) bereits für 6.295 Euro. Wobei Ladentisch in diesem Fall nicht zutreffend ist, Maeving ist ein Direct-to-Consumer-Hersteller und liefert somit direkt vor die Haustür. Wartungen und Reparaturen werden ebenso direkt vor Ort durchgeführt oder über einen Hol- und Bringservice.
Von der Maeving RM1S war ich sehr angetan. Die Optik finde ich extremst gut, das leichte und agile Handling bei angemessener Leistung macht die Maeving zu einem fast perfekten für die Stadt und den stilbewussten Fahrer. Zeitgemässer kann man beim nächsten Distinguished Gentlemans Ride nicht aufkreuzen.
Neugierig geworden? Eine Probefahrt könnt ihr hier auf der Maeving-Website an verschiedenen Standorten buchen.
Jürgen
Boah, auch an mir ging dieses Gerät vorüber. Interessante Optik – eigentlich leicht verwirrend, aber genau deswegen cool. Für die Stadt DER Bringer.
Danke für’s Vorstellen!
Alexander
Danke Jürgen. Ich bin wirklich sehr angetan von dem kleinen Flitzer. Wenn Du die Gelegenheit hast, schau sie Dir mal live an!