An diesem Wochenende ist nicht nur die Bike Shed Show in London, gleichzeitig findet am Comer See der Concorso d’Eleganza Villa d’Este, ein exklusives Event, in dessen Rahmen BMW in der Vergangenheit immer wieder neue Konzepte vorgestellt hat. Und gestern fielen dort die Hüllen von der BMW R20 concept, einem Power Roadster der in den letzten Wochen bereits vom neuen BMW Motorrad CEO Markus Flasch angeteasert wurde.

Das Herzstück der BMW R20 concept bildet weiterhin der Luft-Öl-gekühlte
Big-Boxer-Motor mit jetzt 2.000 ccm Hubraum. Für das Concept-Bike wurden neue Zylinderkopfhauben, eine neue Riemenabdeckung sowie ein neuer Ölkühler entwickelt, auch um zu ermöglichen, die Ölleitungen teilweise versteckt montieren zu können. Das reduzierte Design setzt sich in der Seitenansicht fort mit dem offenen Ansaugtrichter und der offenen Abgasanlage und den Endrohren im Megaphon-Design.

Das Fahrwerk wurde komplett neu entwickelt und bildet mit einem schwarzen Doppelschleifen-Hauptrahmen aus Chrom-Molybdän-Stahlrohren das zentrale tragende Element. Mit dem schwarzen Scheibenrad in 17×6,25 Zoll hinten, auf dem ein Reifen in der Dimension 200/55 montiert ist und einem 17“ Speichenrad mit schwarzen Speichen mit der Reifendimension 120/70 vorne will die BMW R20 concept Tradition und Moderne vereinen.

Der BMW-Paralever wurde in einer neuen Zweiarm-Variante ausgeführt, bei dem die Schwinge aus Chrom-Molybdän-Stahl und die Paraleverstrebe aus Aluminium gefertigt ist. Die Kinematik ist so ausgelegt, dass das Antriebs-Moment vollständig ausgeglichen ist. Die aus der R18 konzeptionell übernommene freiliegende Kardanwelle – das optische Highlight der bekannten R 18 Modelle – wurde für die Integration in die Roadster Architektur gekürzt. Als Federelemente arbeiten voll einstellbare Öhlins-Blackline Komponenten vorne und hinten.

Die Fahrzeug-Grundgeometrie weist einen Lenkkopfwinkel von 62,5°, sowie einen Radstand von 1.550 mm auf. Um die Verzögerung kümmern sich an der Vorder- sowie Hinterachse radialverschraubte Bremssättel von ISR – vorne mit sechs und hinten mit vier Kolben pro Bremszange. Dazu liefert die 2-in-2-Abgasanlage den passenden Soundcharakter und rundet das Design perfekt ab.

Der Alutank bekam ein neues Design und gibt sich farblich progressiv in der Farbe „hotter than pink“ aus den 1970ern. Farblich abgerundet wird die BMW R20 concept von den Zylinderkopfhauben, Riemenabdeckung und den Lufteinlasstrichtern aus poliertem und eloxiertem Aluminium sowie der Paraleverstrebe, der Fußrastenanlage und den ISR Bremssätteln in Gunmetal.

Das Rücklicht wurde in den mit gestepptem schwarzen Alcantara und Leder bezogenen Einzelsitz integriert und unterstreicht den dynamischen Roadster-Auftritt durch das kompakte Heck. Der moderne LED Scheinwerfer präsentiert sich in Form eines 3D-gedruckten Aluminiumrings mit integriertem Tagfahrlicht. Der Hauptscheinwerfer schwebt optisch in der Mitte dieses Tagfahrlichtrings.

Es bleibt zu hoffen – sollte dieses Modell in Serie gehen – dass das reduzierte Design so auch beibehalten werden kann. Mir gefällts nämlich sehr und ich würde sehr gerne mal herausfinden, wie sich der Zweiliter-Boxer fährt und ob er etwas schärfer abgestimmt wurde, um auch einer Triumph Rocket III ein Rivale auf Augenhöhe zu sein.