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B196 Bikes: KTM RC 125

Vollmundig kann KTM: “Die KTM RC 125 der Generation 2023 nimmt stolz ihren Startplatz ein und brennt darauf, der Konkurrenz einen vor den Latz zu knallen.” Ist der Achtelliter-Renner von KTM im MotoGP-Outfit ein Aufschneider oder liefert er wirklich ab? Finden wir es heraus.

Im Stand ruft das Bike auf jeden Fall laut “Ready to Race”. Optisch zeigt das Bike ein klares, sportliches Profil mit Vollverkleidung und typischer KTM-Kriegsbemalung in orange-weiß. Hier stand das Factory Racing-Bike RC16 klar Pate. Mit der in diesem Jahr erfolgten Überarbeitung hat das Bike eine – in meinen Augen – gefälligere Frontmaske bekommen. Beim Vorgänger befanden sich beiden Rund-Scheinwerfer in einer schwarzen Vertiefung der Front, bei der neuen Version fügen sie sich schön eben in die Frontverkleidung ein.

Die Sitzposition ist so sportlich wie es der optische Eindruck erwarten lässt. Der Kniewinkel ist erwartet eng, mit gestreckter Sitzposition greift man sich die Stummellenker. Diese sind sogar um 10mm höhenverstellbar und somit an die persönlichen Vorlieben anpassbar. Für ein Sportmotorrad fand ich sie komfortabel, das Sitzkissen war sogar bequemer als das bei der Husqvarna Svartpilen 125. Die an geraden Auslegern montierten Spiegel sind klappbar, falls die Parklücke mal schmaler ausfällt. Trotz der eher breiten Form der Spiegel fand ich die Sicht nach hinten eingeschränkt. Egal wie ich sie einstellte, ich hatte immer mehr Ellenbogen als Straße im Blickfeld.

Der Tank ist mit einem Fassungsvermögen von 13,7 Litern für eine 125er erstaunlich groß dimensioniert. Legt man den vom Hersteller angegebenen Durchschnittsverbrauch von 2.42 l/100 km zu Grunde sind theoretisch Reichweiten von über 500 Kilometern möglich.

Durch die gute Aerodynamik der Vollverkleidung kommt die RC125 auf eine höhere Endgeschwindigkeit als Naked Bikes in ihrer Klasse. Mit etwas Geduld schafft sie es auf knapp 120 km/h. Dann blinkt einen aber auch penetrant der Schaltblitz an. Allzu lange habe ich das Testmotorrad nicht mit hohen Drehzahlen gequält, denn es hatte noch keine 1.000 Kilometer auf der Uhr und befand sich noch im Einfahrmodus. Da wird man schon über das sehr gut ablesbare TFT-Display bei 6.500 Umdrehungen ermahnt, den nächsten Gang einzulegen. Als Referenz: im 6. Gang reicht diese Drehzahl gerade mal für 75 km/h, da wird man auf der Avus auch gerne mal angedrängelt von hinten.

Der Gitterrohrrahmen mit geschraubtem Heckrahmen macht einen schlanken Fuß, mit einem Trockengewicht von 147 kg liegt die Maschine zwar unter der Svartpilen 125, von einem Leichtgewicht sprechen kann man dennoch nicht.

Dafür sind ausgewachsene Komponenten verbaut wie die Open-Cartridge-Gabel vorne mit 43mm Durchmesser, hinten federt ein WP APEX-Federbein. Zumindest mit der hinten Federung am Testbike war ich nicht glücklich, die schlug so hart durch dass ich erstmal die Reifenluftdrücke überprüfte, da es sich anfühlte als wären die nicht genug gefüllt.

Gebremst wird mit einer 320mm Bremsscheibe vorne mit 4-Kolben-Festsattel, hinten auf 230mm mit 1-Kolben-Festsattel. Ein Bosch 9.1 MB Zweikanal-ABS regelt. Es existiert auch ein Supermoto-Modus wie bei der Svartpilen, der das ABS hinten ausschaltet und Bremsdrifts in Kurven erlauben soll.

KTM ruft für den kleinen Flitzer einen Listenpreis von 6.199 € auf. Da gibt es anderswo schon sehr viel mehr Motorrad fürs Geld. Wer aber nur 125 Kubik fahren darf und auf Vollverkleidung und Renn-Optik steht, findet mit der Aprilia RS 125 (ab 5.699 €) oder der Kawasaki Ninja 125 (ab 5.395 €) günstigere Alternativen. Den kompromisslosen MotoGP-Look gibt es aber nur bei KTM.

Weitere B196 Bikes findet ihr hier.

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1 Comment

  1. Max

    Interessante Daten so im Vergleich zu meiner nun 11 Jahre alten Honda CBR 125, welche 10 kg leichter ist, aber auch nur 9,8 kW hat. Verbrauch und Reichweite sind gleich, Vmax laut Tacho auch.
    Das Heck der KTM ist schon schick sportlicher und kann man sicher mit einem geeigneten Halter noch flotter machen. 😉

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