Auf der einen Seite gilt es bei manchen Motorradherstellern und -modellen gefühlt nur das Mott0 “höher, schneller, weiter”. Hubraumzahlen und Leistungen steigen und können nur noch mit noch mehr Regelelektronik im Zaum gehalten und dem durchschnittlichen Fahrer zugänglich gemacht werden. Aber es gibt einen schönen Gegentrend auch bei den kleineren Modellen. Rund um 300-500 Kubikzentimeter Hubraum kamen in den letzten Jahren sehr viel neue Modelle in den Markt. Vom Naked Bike über Racer bis hin zur kleinen Reise-Enduro.

In diesen Kanon stimmt nun auch Triumph ein. Bislang ist deren Einstiegsmodell die Trident mit 660 Kubik und 81 PS, ab 8.145 € ist sie zu haben. Das Einstiegsmodell wird sie nicht mehr lange sein, denn Triumph schickt nun zwei neue Modell ins Rennen, die auf einem neu konstruierten 400 Kubik-Motor basieren: die Speed 400 Roadster und die die Scrambler 400 X.

Diese beiden Neuzugänge in der Reihe der modernen Klassiker wurden in Hinckley konzipiert und entworfen, gebaut werden sie von Bajaj in Indien. Triumph zielt damit sowohl auf eine Ein- und Aufsteiger-Zielgruppe (das erste größere Bike) als auch auf erfahrene Zweiradlenker, die in den Modellen vielleicht ihr Zweitmotorrad finden.

Designmäßig gibt es hier keine Überraschungen. Stellt man die neuen Modelle neben ihre größeren Speed Twin- und Scrambler-Geschwister so finden sich überall die gleichen, traditionellen Elemente wie der verrippte Zylinderkopf, den versteckten Wasserkühler und die klassischen Auspuffanlagen. Weitere Details sind die schwarz pulverbeschichteten Motorgehäusen und die gold eloxierten Gabeln und die klassische Lackierung die für einen hochwertigen Eindruck sorgen.

Motor

Der neue, flüssigkeitsgekühlte 398-ccm-Einzylinder-Motor mit Kraftstoffeinspritzung liefert 40 PS Spitzenleistung und 37,5 Nm maximales Drehmoment. Damit liegt der Single im guten oberen Bereich des A2-Führerscheins und flotte Fahrleistungen sollten kein Problem sein.

Der DOHC-Zylinderkopf trägt vier Ventilen, die Kurbelwelle wurde für ein gutes Fahrverhalten bei niedrigen Drehzahlen ausgelegt. Die Kraft liefert der Motor über ein Sechs-Gang-Getriebe ans Hinterrad.

Fahrwerk

Mit einer zugänglichen Sitzhöhe von 790 mm bzw. 835 mm und einem Gewicht von 170 kg (Speed 400) bzw. 179 kg (Scrambler 400 X) findet man ein sehr zugängliches Setup vor. Beide Modelle haben eine modellspezifische Fahrwerksabstimmung mit einem neuen Rahmen, einem verschraubten hinteren Hilfsrahmen und einer Aluminium-Gussschwinge in Verbindung mit einer auf den jeweiligen Einsatzzweck zugeschnittenen Federungsabstimmung, das für agiles und dynamisches Handling sorgen soll.

Die Speed 400 verfügt über eine große 43-mm-Großkolben-Upside-Down-Vorderradgabel, eine Monofederbein-Hinterradaufhängung mit externem Ausgleichsbehälter sowie 17-Zoll-Räder. Gestoppt wird über eine Vierkolben-Radialbremse, vorne mit einer 300-mm-Scheibe.

Die Scrambler 400 X verfügt über einen längeren Radstand, einen längeren Federweg, ein größeres 19-Zoll-Vorderrad und einen breiten Lenker für mehr Stabilität und Kontrolle beim Fahren auf losem Untergrund sowie eine aufrechtere Fahrposition. Ein größeres Bremspedal und griffigere Fußrasten, die tiefer und breiter positioniert sind, sollen für eine natürlichere Sitzposition beim Fahren im Gelände sorgen.

In a nutshell

Sowohl die Speed 400 als auch die Scrambler 400 X sollen im Vergleich zu den wichtigsten Mitbewerbern auf dem jeweiligen Markt preislich konkurrenzfähig sein. Genaue Details werden erst Anfang 2024 genannt, wenn die Modelle hierzulande verfügbar sein werden. In Indien kommen sie bereits im nächsten Monat auf den Markt.

Triumph schielt auf jeden Fall unverhohlen auf die G310er-Modelle von BMW sowie in Richtung Royal Enfield. Gerade bei letzteren könnte es spannend werden, wenn die Himalayan mit dem Motoren-Upgrade auch in Richtung 40PS marschiert.