Seit ihrer Einführung im Jahr 1993 hat die Ducati Monster der Bologneser Motorradmarke nicht nur die Existenz gerettet, sie ist auch ein Liebling der Customizer geworden. Über die Jahre hat die Monster einige funktionale Änderungen erfahren, sie blieb aber der klassische, nackte Streetfighter. Über die ästhetische Erscheinung kann man streiten, mir persönlich taugen die früheren, luftgekühlten Versionen besser. Gerade bei der neuesten Version ging schon einiges von ihrem klassischen Flair verloren, nicht zuletzt weil sie über einen Alurahmen statt des ikonischen Trellis-Rahmen verfügt.

Nichts von der Funktion des Serienmotorrades verlieren, aber die klassische Optik zurückgewinnen stand im Briefing des Besitzers dieser 2019er Ducati Monster 1200 S an Roland Sands. Im Serientrimm bewegen hier 147 PS fahrfertige 211 kg. Damit kann man schon Spaß haben. Weniger Gewicht kann den Spaß durchaus erhöhen, so auch die Maßgabe hier für diesen Umbau.

Die Modifikationen begannen im RSD-Shop, wo der serienmäßige Aluminium-Hilfsrahmen entfernt und durch eine handgefertigte Version mit Chromstahlrohren und einem handgefertigten Aluminium-Heckteil ersetzt wurde. Der serienmäßige Kraftstofftank wurde so zurechtgeschnitten, dass er mit der Sitzbanklinie übereinstimmt. Die Elektronik unter der Sitzbank wurde entfernt, damit der Hilfsrahmen luftiger wirkt und das Ohlins-Federbein sichtbar wird. Ein Royal Enfield GT650-Vorderradkotflügel sorgte für das passende Retro-Styling und wurde mit einigen speziell angefertigten Halterungen an der Vorderradgabel befestigt.

Der serienmäßige Scheinwerfer wurde durch einen runden Ducati Sport Classic-Scheinwerfer mit LED-Einsätzen von Revival Cycles und RSD-Blinkern ersetzt. Die Öhlins-Gabeln wurden ausgebaut und mit einer schwarzen Eloxierung versehen. Ducabike Billet-Fußrastenanlagen sorgen für die richtige Fußposition. Die 17″-Räder mit Speichen stammen von Kineo und tragen Dunlop Q4-Reifen.

Weniger Gold an den Öhlins-Gabeln, dafür mehr am Rahmen: zuerst wurde die gesamte rote Eloxierung von den Serienteilen entfernt und dann alle Teile zusammen in ein Goldbad getaucht wurden, damit sie zusammenpassen. Der Rahmen und der Hilfsrahmen wurden anschliessend komplett blattvergoldet. Der Lacksatz wurde in einem schlichten Battleship-Grau gehalten und mit einem klassischen Ducati-Tanklogo in Blattgold versehen, das wiederum zum Rahmen passt.

Die Leistungssteigerung wurde auf ein Minimum beschränkt. Der Motor atmet freier über eine von Zard gefertigte 2-1-2-Auspuffanlage aus Titan, die Steuerzeiten und die Kraftstoffzufuhr wurden an die weniger restriktive Auspuffanlage angepasst.

Be diesem Monster-Umbau sind Optik und Leistung absolut im Einklang. Kein Blender, sondern ein Leistungssportler im Designer-Anzug. Und wieder einmal der Beweis, wie gut die Farbkombi grau & gold funktioniert. Neben der klassischen scharz-goldenen JPS Livery aus den 70ern natürlich.

Fotos & Infos: Roland Sands