Erst passiert gefühlt lange nichts, dann kommen die Neuheiten im Elektrosegment im Sekundentakt. In den letzten Tagen haben mehrere interessante Fahrzeuge das Licht der Welt erblickt. Es scheint wieder IAA zu sein.
Bevor wir aber zu den Neuheiten kommen, zuerst mal das hier:
Swappable Batteries Motorcycle Consortium
Einer der Hürden auf dem Weg zur größtmöglichen Verbreitung von Elektrofahrzeugen sind einheitliche Standards und Ladeinfrastrukturen. Eine der ursprüngliche Ideen hinter den Gogoro-Rollern waren ja auch die Tauschstationen für die Akkus. Somit entfallen lästige Ladezyklen und die potentielle Reichweite erhöht sich. Jetzt stelle man sich mal vor, es gäbe einen herstellerübergreifenden Batteriestandard und überall in der Stadt gäbe es Tauschstationen. Irre. Aber genau das haben Yamaha, Honda, KTM und Piaggio geplant. Zumindest haben sie nach der am 1. März verkündeten Absichtserklärung nun eine Vereinbarung zur Gründung des Motorrad Konsortiums für austauschbare Batterien (Swappable Batteries Motorcycle Consortium / SBMC) unterzeichnet:
Das Bestreben des Konsortiums ist es, die breite Nutzung von leichten Elektrofahrzeugen wie Mopeds, Rollern, Motorrädern, Dreirädern und Vierrädern im Verkehrssektor zu fördern sowie ein nachhaltigeres Lebenszyklusmanagement von Batterien im Rahmen der internationalen Klimapolitik zu erreichen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit interessierten Akteuren sowie nationalen, europäischen und internationalen Normungsgremien werden die Gründungsmitglieder des Konsortiums an der Erstellung internationaler technischer Standards beteiligt sein. Tatsächlich ist die Verfügbarkeit von Ladestationen von Land zu Land unterschiedlich und es gibt immer noch nur begrenzte Informationen für Endverbraucher. Daher streben YAMAHA, HONDA, KTM und PIAGGIO mit diesem Konsortium an, die Entscheidungsträger für die Entwicklung und den Einsatz von Ladeinfrastruktur einzubeziehen, um somit die Verbreitung von Elektroleichtfahrzeugen zu fördern.
Konkretere Planungen sind noch nicht bekannt, aber es geht schon mal in die richtige Richtung. Nun aber von der Batterie zu den neuen Komplettfahrzeugen.
Cake Makka
Mit den Schwestermodellen Cake Ösa und Cake Kalk konnte ich letztes Jahr schon Bekanntschaft schliessen. Das eigenständige Design ist sehr auffällig und der Fahrspaß war auch groß. Nun hat Cake seine Palette nach unten mit der / dem (?) Cake Makka abgerundet.
Makka kommt in zwei Varianten, Makka range ist auf 25 km/h beschränkt und Makka flex kommt auf 45 km/h.
Eckdaten Makka range
Liefertermin: Anfang 2022
Preis: ab 3.500€
Höchstgeschwindigkeit: +25 km/h
Führerschein: Keine (EU)
Gewicht: 55 kg + 11 kg Batterie
Leistung: 1.8 KW (2,4 PS)
Reichweite: 60 km gemischte Stadtfahrt
Eckdaten Makka flex
Liefertermin: Anfang 2022
Preis: ab 3.800€
Höchstgeschwindigkeit: +45 km/h
Führerschein: AM oder B (EU)
Gewicht: 55 kg + 11 kg Batterie
Leistung: 3.6 KW (4,8 PS)
Reichweite: 50 km gemischte Stadtfahrt
Wie bei den Ösa-Modellen gibt es auch bei diesem Modell verschiedene Aufbauvarianten für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Weitere Infos findet ihr auf der Makka Website.
BMW Concept CE02
Die erste von zwei BMW Premieren der letzten Tage ist die BMW Concept CE02, wie der Name schon suggeriert der kleine Bruder des Elektro-Grossrollers CE04. Erstmal als Konzept, aber das war beim CE04 auch so. Die Zielgruppe des CE02 wird im kurzen Promovideo schon ziemlich klar:
Die „neue Interpretation smarter, urbaner Einspurmobilität“ soll sich an Menschen ab 16 Jahren richten, die bisher nicht Motorrad gefahren sind und dennoch offen für Mobilität mit Spaß sind. Mit einem Gewicht von 120kg, 11 kW Leistung und einer Reichweite von 90 km ist es gemacht für das urbane Revier. Bis zu 90 km/h Spitzengeschwindigkeit sollen drin sein.
Ich sage dem Concept CE02 mal eine hohe Markteintrittswahrscheinlichkeit voraus, die Affinität zu den in diesem Haushalt heranwachsenden Jünglingen ist schon mal da. Gespannt sein darf man dann auf den Preis.
Eckdaten BMW Motorrad Concept CE 02
Batterie: keine Angabe
Leistung: 11 kW für Führerscheinklasse ab A1 (ECE) Vmodmax: bis 90 km/h
Reichweite: ca. 90 km (nach WMTC)
Felgen: Scheibenrad mit 15 Zoll vorn und hinten Sitzhöhe: 730 mm
Leergewicht: ca. 120 kg
Mehr Infos auf der BMW Website
BMW Vision AMBY
Etwas weiter von der Serienfertigung entfernt erscheint mir die Vision AMBY. Das AMBY steht dabei für Adaptive MoBilitY. Das Zweirad soll hierbei dank Geofencing erkennen, wo es sich gerade bewegt. Ob Waldweg, innerstädtischer Radweg oder Offroad im Wald, das Fahrzeug erkennt, wo es unterwegs ist und passt automatisch die Geschwindigkeitsstufen an, von max. 25 km/h, über max. 45 km/h, bis zu max. 60 km/h. Dazu soll der Versicherungsschutz on Demand angepasst werden, inkl. reagierendem digitalen Kennzeichen. Zentrales Steuerungselement ist hierbei das Smartphone.
Gestalterisch ist es ein Hybrid zwischen Motorrad und Fahrrad. Mit grobstolligen Profilen auf dem dünner bereiften 26“-Vorderrad und dem breiter bereiften 24“-Hinterrad ist es für alle Terrains gerüstet. Die fest integrierte Sitzbank mit 830 mm Sitzhöhe ist ebenso ein typisches Motorradmerkmal wie die fix angebrachten Fußrasten.
Eckdaten BMW Motorrad Vision AMBY
Batterie: keine Angabe
Leistung: keine Angabe
Vmod1: bis 25 km/h
Vmod2: bis 45 km/h
Vmodmax: bis 60 km/h
Reichweite: ca. 110 km (kombiniert nach WMTC)
Felgen: grobstolliges Speichenrad mit 26 Zoll vorn und 24 Zoll hinten Sitzhöhe: 830 mm
Leergewicht: ca. 65 kg
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