Ein neue Episode aus der Reihe „Was pack ich ein, was nehm ich mit“: heute mit der SW Motech PRO Hecktasche. Wenn es um Softgepäck geht, habe ich bei SW Motech meine Heimat gefunden. Den SW-MOTECH EVO Enduro Riemen-Tankrucksack habe ich schon auf meiner MT-07 gerne gefahren und der hat auch seinen Weg auf die F800 GS gefunden.

Das einzige, was ich am Tankrucksack zu bemängeln hätte? Wenn ich neben den üblichen Dingen, die ich auf Tagestour dabei habe auch noch das Kameraequipment dabei habe, stösst er an seine Kapazitätsgrenzen. So dachte ich wieder mal über eine Hecktasche nach, fuhr ich doch damals auf meiner F650 GS eine von Touratech spazieren, die später auch auf der MT-07 ihren Platz fand.

Fündig wurde ich im Sortiment von SW Motech bei der PRO Rearbag, die mit 200€ Listenpreis geführt wird, bei einem Onlinehändler bekam ich sie rabattiert für 172€ inkl. Versand. Im Lieferumfang enthalten ist neben der Tasche eine wasserdichte Innentasche, vier Schlaufgurte mit Zurrhaken, zwei Zurrösen zur Befestigung am Kennzeichenhalter, eine Lackschutzfolie sowie die Anbauanleitung. Zur Aufbewahrung wird bei SW Motech auch immer eine Stofftasche mitgeliefert, damit das gute Stück im Keller nicht einstaubt.

Die Montage der Tasche war schnell erledigt. Sie passt perfekt auf den Soziussitz meines Motorrades und schmiegt sich passgenau an die Haltegriffe und den Heckträger an. Die Zurrösen habe ich vorne an den Soziusfussrasten befestigt und hinten an den Bügel für die Kofferträger. Auf der Auspuffseite reichen die 2-3cm Abstand zum Auspufftopf, da schmurgelt nix an. Da die Zurrösen vorne direkt über die lackierte Verkleidung laufen habe ich mich dazu entschlossen, an den betroffenen Stellen die Lackschutzfolie aufzukleben. Man sieht, daß ich dafür kein Talent habe. Trotz Einsatz des Heissluftföhns hätte man es kaum dilletantischer machen können. Vielleicht geh‘ ich da nochmal mit matter Folie bei, dann fällt das nicht so auf. Für den Moment aber tat es seinen Zweck.

Mit einem Volumen von 22 Litern, das sich auf bis zu 34 Liter erweitern lässt, bietet die Tasche ausreichend Platz für Reisegepäck auch für mehrtätige Touren. Selbst der Helm findet im Rearbag Platz. Der leicht gewölbte Unterboden passt sich dem Sitz an und ist mit rutschhemmendem Material ausgestattet. Die Oberseite der Hecktasche ist aus sehr formstabilem Material, an dem aufgenähten Aufsatz können Zusatztaschen angebracht werden. Über höhenverstellbare Gurte vorne und hinten kann der Deckel dem gepackten Volumen angepasst werden. Das finde ich sehr clever gelöst, denn so sitzt alles gut und nix flattert im Wind. Auf meinen zwei Tourtagen hatte ich u.a. sehr wechselhaftes Wetter, so dass das eine oder andere Kleidungsstück in der Hecktasche verstaut werden musste, die Flexibilität der Tasche war dafür super.

Die Hecktasche wird aus Ballistic Nylon gefertigt und ist sehr hochwertig verarbeitet. Reflektierende Aufsätze sorgen für bessere Sichtbarkeit und die Zurrhaken erlauben eine flexible Befestigung der Hecktasche. Dabei erfolgen das Einhaken und das Spannen der Gurte in einem Schritt. Zum Abnehmen der Tasche wird der Gurt mit einem Handgriff entspannt und durch Ziehen am Zugband aus der Zurröse entfernt. Die überschüssige Gurtlänge kann mit einem Klettverschluss am Gurt gesichert werden. So kann die Tasche an verschiedenen Motorrädern zum Einsatz kommen und die Gurtlänge entsprechend angepasst werden. Die Maße der Tasche sind 40,0 x 43,0 x 25,0 cm und vom Gewicht kommt sie auf entspannte zwei Kilo.

Während der Fahrt störte die Tasche überhaupt nicht im Rücken. Im Gegenteil, es ergab sich ein entspanntes Rückenlehnen-Feeling. Ich hatte immer genug Platz im Sattel um mich während der Fahrt bewegen zu können. Auch beim Tanken störte die Tasche nicht, bei meiner F800 GS ist der Tankdeckel ja hinten. Einfach den Zurrgurt etwas aufgemacht und den Tankdeckel auf, nach dem Tanken den Gurt wieder festgezogen, fertig.

Mit Tankrucksack und Hecktasche könnte man auf jeden Fall das Gepäck für eine mehrtägige Tour unterbringen, vor allem wenn man wie oben zu sehen beispielsweise die Regenklamotte auf dem Gepäckträger verzurrt (ROKStraps sind auch ein geiles Zeug). So können das nächste Mal die Koffer zu Hause bleiben.

Mein Fazit: absolute Kaufempfehlung, super Qualität und sehr durchdacht.