Als ich dieses Jahr über die Baikal Mile schrieb – das Sprintrennen auf dem zugefrorenen Baikalsee bei zweistelligen Minustemperaturen – hätte man zu der Auffassung kommen können, das das eines der unpassendsten Umgebungen wäre, in der man sein Motorrad bewegen kann.

Äh, nein. Es geht noch extremer.

Darf ich Euch Sjaak Lucassen vorstellen? Er ist ein niederländischer Abenteurer, der mit einer Yamaha R1 zum Nordpol fahren will. Aber wie genau kommt man auf so einen Geistesblitz? Lucassen hatte die Idee zu einer Fahrt zum Nordpol während einer Weltreise, die er 1995 unternahm. „In Pakistan, auf dem Karakorum-Highway, fühlte ich mich wie am Ende der Welt. Aber es ist nicht das Ende der Welt. Das Ende der Welt ist der Nordpol. Das kam mir in den Sinn, und seitdem habe ich mir in den Kopf gesetzt, einmal in meinem Leben dorthin zu gehen.

Und warum eine R1? Sjaak hat für seine Abenteuer immer Sportbikes bevorzugt. In den 90ern tourte er um die Welt auf einer Fireblade mit etwas abenteuerlich anmutendem Gepäckaufbau. Um sein gesamtes Gepäck zum Nordpol zu bekommen, hat er sich einen Schlittenanhänger gebaut. Das einzige, was er auf der letzten Etappe gebracht bekommt, ist der Sprit. Sein Abenteuer plant er in den kommenden drei Wintern entlang dieser Route:

Etappe 1 – Anchorage, Alaska bis Tuktoyaktuk, Kanada (1.800 km/1.100 Meilen): Dieser Abschnitt der Fahrt wird auf winterlichen Straßen verlaufen, was Sjaak Zeit gibt, sich an das Wetter und seine R1 zu gewöhnen und gegebenenfalls kleine Modifikationen vorzunehmen.

Etappe 2 – Tuktoyaktuk nach Ward Hunt Island (2.300 km/1.400 Meilen): Im Jahr 2022 wird es noch schwieriger, wenn er sich über die zugefrorene Beaufortsee und über küstennahe Inseln wagen wird.

Etappe 3 – Ward Hunt Island zum Nordpol (800 km+/500 Meilen+): Im Jahr 2023 wird es verrückt, wenn er seine R1 direkt nach Norden fährt über den gefrorenen Ozwan. Sjaaks genaue Route wird hauptsächlich von den Eisverhältnissen abhängen. Verwerfungen im Eis könnten ihn zu größeren Umwegen zwingen.

Die Vorbereitung dieser Reise dauert schon 13 Jahre und Sjaak ist noch nicht am Ende. Aber lasst es Euch von ihm selber erzählen.

Mehr Infos auf Sjaaks Website oder auf Facebook und YouTube.

(Quelle: Scenic App via ADV Pulse)