Auch die letzte Übernachtung auf der Tour fiel eher kurz aus. Das erste mal wachte ich um 05:30 auf und lugte aus dem offenen Fenster. Leicht dämmerte es schon draußen und die erste Morgenröte schimmerte schon über den Berggipfeln. Eine Stunde später schaute ich nochmal raus und da surrte von rechts eine Drohne ins Bild. Sandra war also auch schon wach.
Wir hatten uns für 7:00 Uhr verabredet, um noch ein paar Drohnenaufnahmen bei Morgenlicht zu machen. Einen ersten Vorgeschmack könnt ihr hier schonmal sehen. In voller Pracht kommen die dann natürlich ins Tourvideo.
Gefrühstückt wurde natürlich auf der Terasse vom Sattleggers Alpenhof bei schönstem Sonnenschein. Amelie und Tim hatten sich für den Tag eine andere Route zurück nach München überlegt, da sie den Großglockner schon sehr oft gefahren waren. Also trennten sich hier unsere Wege und nach einem herzlichen Abschied rollten Sandra, Tom, Thomas und ich den Berg hinunter ins Drautal und fuhren Richtung Heiligenblut.
Beim ersten Alpenblitz 2015 näherten uns wir aus westlicher Richtung der Großglockner Hochalpenstrasse, nun aus östlicher Richtung, in Lienz trafen sich die Strecken von damals und heute. In Winklern machte ich extra Halt an der Stelle, an der wir vor drei Jahren eine kleine Pause gemacht hatten und entdeckte noch den Aufkleber von damals, neben den natürlich gleich der von dieser Tour geklebt wurde.
In Heiligenblut latzten wir mit einem Seufzer die 26€ Maut für die Großglockner Hochalpenstrasse ab. War vor ein paar Wochen die Auffahrt zur Franz-Josefs-Höhe teilweise gesperrt, war an diesem Tag alles frei. An der Mautstation kamen wir ins Gespräch mit zwei R nineT-Fahrern aus Bayern, die dann kurz vor uns weiterfuhren. Nach dem Abzweig am Kreisverkehr hatte ich sie unmittelbar vor mir und es war mir ein großer Spaß, die beiden den Weg zur Pasterze hochzutreiben. Oben fragen sie mich lachend “Wolltest Du nicht überholen?” “Nö, ich wollte Euch ein bischen ärgern!”.
Der Großglockner hüllte sich etwas schüchtern in Nebel, aber wenigstens pfiffen die Murmeltiere lustig. Auch wenn es Wochenende war, hielt sich der Verkehr wirklich in Grenzen und wir konnten die schönen Kurven ungestört geniessen. Da es die Sonne nicht durch die Wolken schaffte wurde es etwas frisch rund um die Edelweiss-Spitze. So entschlossen wir uns zu einer frühen Mittagspause im Restaurant Fuschertörl und wärmten uns bei einer Frittatensuppe wieder auf.
Von hier an ging es wieder abwärts und auf dem Weg ins Tal begleitete uns zwischendurch der leicht beissende Geruch überanstrengter Autobremsen. Unten angekommen fuhren wir an Zell vorbei um später in Saalfelden Richtung Hochfilzen abzubiegen. Unaufgeregter Streckenabschnitt. Ab Hochfilzen wurde es etwas kurzweiliger, danach mussten wir aber wieder der Bundesstrasse bis Walchsee folgen. Hier legten wir einen kleinen Schwenker um den Miesberg ein, eine kleine Genießerstrecke über schmale Wege führte uns an Weiden und Bauernhöfen vorbei. Und viel Zeit haben wir dabei auch nicht verloren, denn als wir auf die Bundesstrasse zurück fuhren, hatten wir exakt wieder den Fahrer einer S1000RR mit neongelbem Rucksack vor uns, der uns früher schon aufgefallen war.
Bei Niederndorf verliessen wir österreichischen Boden, willkommen im Landkreis Rosenheim. Die Tatzelwurmstraße führte uns durch das Dorf mit dem drolligen Namen Watschöd Hummelei. In Tatzelwurm bogen wir auf die B307 – die Sudelfeldstrasse. Leider ist diese sehr schön ausgebaute und kurvenreiche Strasse auf 60 km/h tempolimitiert. Lasst es mich so sagen: wir waren stets bemüht, uns dieser Vorgabe unterzuordnen. Ob uns das gelungen ist, kann ich jetzt nicht wirklich sagen.
Kurz hinter Osterhofen wartete dann schon die Polizeikontrolle auf uns. Wir hatten uns aber nichts zu Schulde kommen lassen, so daß die Herren in Blau uns nach einem kleinen Plausch wieder ziehen liessen.
Zwischen Hammer und Harzberg hatten wir noch ein schönes, kurvenreiches Stück Landstrasse, was aber etwas getrübt wurde durch den ersten und einzigen Regenschauer auf dieser Tour. Auch hier war dann wieder die Parallele zur Tour 2015, auf der uns am letzten Tag dasselbe passierte.
Den letzten Kaffeestop machten wir in Harzberg, bevor wir uns voneinander verabschiedeten. Wir hatten zwar den gleichen Weg über die A8 zurück nach München, aber Thomas und Tom hatten andere Ziele als Sandra und ich, die wir die beiden BMW’s wieder in den heimischen Stall bringen mussten. Was wir wirklich schweren Herzens taten.
Route findet ihr wie immer hier zum Download oder klickt Euch hier bei Rever rein.
Fazit
Slowenien ist auf jeden Fall mehr als eine Reise wert. Auch und gerade weil wir nicht die komplette geplante Route fahren konnten, ist das ein Grund wieder zu kommen. An der Routenplanung würde ich einige Details anpassen und verändern. Mehr Zeit für den Triglav Nationalpark, den Loiblpass auslassen und lieber hinter Villach nochmal rüber nach Italien machen und über den Nassfeldpass wieder zurück nach Österreich fahren. Oder einfach mal ein paar Nächte auf der Emberger Alm einmieten und von dort aus Tagestouren fahren. Oder, oder, oder! In meinem Kopf drehen sich wieder tausend Rädchen und erdenken die nächste Routenplanung.
Vielen Dank an die Kettenritzelcrew 2018: Sandra, Amelie, Tim, Tom, Thomas, Florian, Siggi, schön, daß ihr dabei ward. Reinhard, Akki und Rolf, schade, daß ihr nicht dabei sein konntet. Vor der Tour ist nach der Tour, ich mach mal schon einen Plan fürs nächste Jahr!
Susy
Ja guck, habt Ihr beim Großglockner genau wie wir nicht dran gedacht, den Louis-Rabatt auszuschöpfen…?
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Danke für den tollen Bericht und die Hammer-Bilder! Freut mich riesig, dass Ihr so ein Wetterglück hattet.
Das mit der Drohnenfilmerei klingt spannend. Hoffe, Ihr erzählt beizeiten mal etwas mehr darüber.
Alexander
Natürlich haben wir den Louis-Rabatt nicht genutzt, ich kannte das Angebot überhaupt nicht.
Freut mich daß Dir der Bericht gefallen hat. Jetzt muss ich mich endlich mal ans Video setzen….