Motorrad fährt man jetzt nicht unbedingt, um schnell von A nach B zu kommen, das Gegenteil ist oft die Regel. Seltener war der Spruch „der Weg ist das Ziel“ zutreffender wie bei einem französischen Alpenpass, der nirgendwo hinführt als auf den Gipfel.
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Mit 2.320 Metern Höhenunterschied zählt der Colle del Nivolet zwar zu den gewaltigsten Anstiegen der Alpen, trotzdem fristet er ein Schattendasein, weil nur seine Südostrampe vollendet wurde. Geplant war einst, eine Verbindung aus dem Großraum Turin ins obere Aostatal zu schaffen, doch die Errichtung des Gran-Paradiso-Nationalparks vereitelte das Projekt. Und so endet die Straße etwa zwei Kilometer hinter der Passhöhe, unweit des Rifugio Savoia, an einem rostigen Schlagbaum. Erst 600 Höhenmeter tiefer im Weiler Pont, am hintersten Ende des Valsavarenche-Tals, beginnt wieder eine asphaltierte Straße. Dazwischen verläuft für einige Meter eine angedeutete Trasse, die bald zum Saumpfad schrumpft.


Die nordwestlichste Ecke des Piemont erreicht man über das Valle di Locana, von Turin aus sind es knapp 100km. Trotz der langen Anfahrt lohnt sich der Ausflug, denn die Streckenführung der Passrampe ist spektakulär und das Panorama und der Blick vom Aussichtspunkt etwas südlich des Scheitels auf den Lago Serrù und den Lago Agnel sind einmalig! Mit einer Höhe von über 2600 m reiht sich der südlich des Gran-Paradiso-Massivs liegende Pass außerdem in die Top Ten der höchsten befestigten Alpenpässe ein.
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Ein bißchen Bewegtbild fand ich auch noch. Das macht die Sehnsucht nach Sommer und Kurven aber nicht wirklich besser.