Nachdem der erste Tag der Mittelgebirgstour noch einen Soloritt darstellt, brechen wir in den zweiten Tag zu dritt auf. Unser Übernachtungsort Blankenberg liegt quasi am Ursprung des Saaletales, welches wir als erstes unter die Räder nehmen werden. Unseren ersten Sightseeingstop werden wir bei Schloss Burgk einlegen oberhalb der Talsperre Burgkammer. Auf der rechten Saaleseite fahren wir weiter bis zur Mühlenfähre an der Talsperre Hohenwarte. Mit selbiger setzen wir über die Saale über, sie ist übrigens die einzige Autofähre Thüringens und zugleich die einzige Fähre Deutschlands, die auf einem Stausee verkehrt.
Linksseitig der Saale geht es dann weiter bis Saalfeld. Von dort aus nehmen wir Kurs auf den Rennsteig über Neustadt und Schmiedefeld am Rennsteig. Ab Schmiedefeld hadere ich noch so etwas mit der Streckenführung. Wir könnten über den Großen Beerberg fahren – die größte Erhebung des Thüringer Waldes – und dann über Zella-Mehlis nach Suhl oder direkt von Schmiedfeld nach Suhl. Der “Umweg” macht 20 km oder 30 Minuten aus, was die Tagesetappe entsprechend länger machen würde. Eigentlich nicht viel, aber die Streckenplanung im Thüringer Wald ist die Wahl zwischen Kaviar und Champagner. Also rein von der Anzahl der Kurven auf der Karte kann ich mich schwer für eine vermeintlich bessere Route entscheiden. Ich denke wir werden das vor Ort entscheiden.
Über Bischofsrod fahren wir Richtung Christes, die Route führt und am Dolmar vorbei. Der erloschene Vulkan ist mit seinen 739 Metern nicht nur ein markanter Punkt in der Landschaft, sondern auch Namensgeber der gleichnamigen Fichtenmoppeds.
Schmalkalden, Trusetal und Bad Liebenstein sind die nächsten Etappenziele, die uns von den Rhönausläufern wieder mehr in den Thüringer Wald hineinführen.
In Bad Liebenstein haben wir hoffentlich die Maschinen und uns genug warm gefahren, um auf der Bergrennstrecke des Glasbachrennens die erste Runde Feierabendbier auszufahren. Bis 1990 gab es 78 Bergrennen in Deutschland. Das Glasbachrennen wurde von 1974 – 1991 mit 15 internationalen Veranstaltungen von Bad Liebenstein nach Ruhla durchgeführt und gehörte zu den beliebtesten Rennsport-Veranstaltungen der DDR.
Von hier aus stellt sich uns die Frage, auf welcher Route wir den Großen Inselsberg umrunden. Je nach Fahrgeilheit haben wir drei Optionen:
- kurze Variante: über Emsetal nach Trabarz und dort direkt nach Brotterode,
- mittlere Variante: über Emsetal und Trabarz bis Friedrichsroda und dann über Kleinschmalkalden nach Brotterode,
- lange Variante: über Friedrichsroda und (Yvonne) Catterfeld nach Thambach, von dort aus über Floh-Seligental nach Brotterode.
Variante 2 und 3 führen und im übrigen durch Kleinschmalkalden, wo die größte Kuhglocke der Welt steht (3,1 Meter hoch und über 900 Kilogramm schwer). Wenn ihr also bei “Wer wird Millionär” danach gefragt werdet, dankt mir und meiner Streckenplanung, die Euch dieses geografische Allgemeinwissen vermittelte.
Und hier noch die obligatorische Streckenübersicht:
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