Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

EICMA 2015 – Teil 1

Angekommen an der Mailänder Messe wundere ich mich zunächst über die ganzen Anzugträger vor dem Messe-Eingang. Habe ich mich verlaufen? Wie es sich herausstellen sollte, findet hier zeitgleich zur EICMA eine Textilmesse statt. Je länger man über das Gelände lief, desto mehr motorradiger wurde es. Die größte Motorradmesse der Welt teilt sich auf sechs Messehallen auf, von den großen Namen bis zum kleinen, asiatischen Komponentenhersteller war alles vertreten, was sich im Kontext des motorisierten Zweirades tummelt.

Auch wenn ich zwei Tage vor Ort war habe ich nicht alles sehen können. Man stellt das ja immer hinterher fest, wenn man andere Messeberichte liest. Hier der Versuche einer kleinen Zusammenfassung meiner Eindrücke.

BMW R nineT Scrambler

BMW Motorrad hatte im Vorfeld der Messe seine großen Neuerscheinungen schon präsentiert. Die G310 wurde bereits am 11.11. in München vorgestellt, die ersten Bilder der BMW R nineT Scrambler sickerten – Ups! – im Vorfeld der Messe bereits durch und wurden schon durch mehrere Webseiten gehechelt. Vielleicht wollte man sich die ungeteilte Aufmerksamkeit vor der Messe sichern und nicht in der gesamten EICMA-Berichterstattung untergehen.

Die G310 jedenfalls macht einen sehr erwachsenen Eindruck. Wenn man nicht genau die Größe des Motors taxiert, könnte man meinen, daß ein großvolumigeres Bike vor einem steht. Preise stehen noch nicht fest, ich bin mal gespannt, wie die G310 sich gegen die zahlreiche Konkurrenz in der 300er-Klasse schlägt.

Mein persönliches Augenmerk galt aber der R nineT Scrambler. Seit dem Erscheinen der R nineT haben ihr schon viele Customschrauber Stollenreifen aufgeschnallt, die in meinen Augen überzeugendste Fassung kam in Form des Umbaus von Luis Moto. BMW hatte beim Wheels & Waves mit der Concept Path 22 schon seine eigene Vorschau zum Thema gegeben. So war die auf der EICMA präsenterte, endgültige Form der R nineT Scrambler wenig überraschend (manche Kommentatoren zu den geleakten Pressevideos gingen in die Richung „war das schon alles?“). Etwas mehr Federweg, geänderte Vorderradgabel mit Faltenbälgen, Stahl- statt Alutank und zwei verschiedene Sitzbankvarianten und der unvermeidliche, hochgelegte Auspuff unterscheiden die Scrambler von der normalen R nineT. Das Einzelinstrument ist wohltuend aufgeräumt und ein deutlicher, optischer Fortschritt gegenüber der R nineT-Brotdose.

Mein persönlicher Favorit ist die Version mit Einzelsitz und den Speichenfelgen (ein Muss!). Schön, kernige Optik. Das einzige, was man sich noch mal anschauen sollte ist der Kennzeichenhalter, der die Hecklinie etwas stört.
Preise wurden noch nicht genannt, aber günstiger als die Standardversion soll die Scrambler in jedem Fall werden. Irgendwas mit einer 13 vorne, schätze ich mal.

Honda

Die erste Sitzprobe auf der neuen Africa Twin fühlte sich schon mal sehr gut an. Gold eloxierte Felgen kann man auch machen. Hätte sie etwas mehr Leistung und 20kg weniger Gewicht, wäre ich noch begeisterter.

Die Honda Montesa 4Ride scheint schon sehr nah dran zu sein an der optimalen Endurowander- und Bergziegenmaschine. Beim Preisschild von 7.900€ für die 250-Kubik-Maschine hoffe ich, daß da die italienische Mehrwertsteuer die Summe etwas verfälscht.

Das Honda City Adventure Concept fand ich sehr spannend. Für diesen SUV-Roller würde ich glatt meine Vespa 300 eintauschen. Mal kucken ob es zur Serienreife findet.

Zu Unrecht versteckte Honda diese CB Six50 genannte Studie hinten rechts auf dem Messestand.

Husqvarna

Den größten „Shut-up-and-take-my-money-Moment“ auf der ganzen Messe hatte ich auf dem Husqvarna-Stand. War ich schon großer Fan der 401 Svartpilen und Vitpilen haute mich die frisch präsentierte 701 Vitpilen vollkommen von den Socken.

Es ist zwar erst eine Studie, aber 2018 soll sie marktreif sein. Die aussergewöhnliche und eigenständige Formensprache hat mich sehr begeistert. Die grüne Linie, die sich vom Tank bis zur Auspuffhalterung durchzieht oder das 701-Logo im Scheinwerfer zeugen von einer ausgeprägten Detailliebe der Designer von Kiska. Generell würde ich alles kaufen, auf dem die Zahl 701 prangt. Auch die 701 Supermoto oder die 701 Enduro sind absolutes Beuteschema für mich!

Husqvarna macht gerade ziemlich viel richtig. Die Marke hat es aber auch verdient.

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Craftrad No. 2

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  1. Max

    Na zum Glück hab ich nicht unendlich viel Platz in der Garage. 😉

  2. Die Basis Montesa kostet 6.600, die Freeride 350 kostet 8.400 und in Italien ist die Mehrwertsteuer etwas höher, peislich ist die 4Ride noch im Rahmen.

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